Als Dankeschön an die Szene und die
Fans kam nun das Sahnehäubchen des Abends. Was zuvor nur einige der
Verantwortlichen der Preisverleihung wussten, überraschte nun die
Besucher. Manuel Göttsching, Harald Grosskopf und Steve Baltes ließen es
sich nicht nehmen und spielten kurzerhand ein Konzert. Gleich mehrere
Stücke präsentierten sie dem begeisterten Publikum. Es ist einfach
faszinierend die Symbiose aus Rhythmus, Synthieflächen und der von
Manuel traumhaft gespielten Gitarre beizuwohnen. Von der ersten Sekunde
an machte sich eine prickelnde Atmosphäre im Saal breit, die sich erst
nach dem Abgang der Musiker wieder legen sollte.
Besondere Schmankerl waren die
Uraufführung von „Bongo Bongo“ (der Titel ist vorläufig), das die Band
ursprünglich bei ihrem letztjährigen Gig in Japan spielen wollte, es
aber aus Zeitgründen nicht mehr realisieren konnte sowie die spontane
weitere Zugabe in Form des Stückes „Midnight On Mars“ vom 77’er Album
„Blackouts“. Vor allem dieser Klassiker war es, der den Spirit und die
Faszination der Ashra-Musik wieder aufleben ließ. In einer ausufernden
Version präsentierten die drei dieses Stück mit Gänsehautcharakter. Wer
diesen Auftritt genießen konnte, der hatte – wie Winfrid es direkt nach
dem Konzert laut verkündete – eine Sternstunde erlebt.
Nach dem Konzert formulierte Winfrid
Trenkler schon eine passende Schlagzeile zum Ashra-Auftritt. Er meinte,
dass in Anlehnung an das Sprichwort: „Das passt auf keine Kuhhaut“ die
Schlagzeile lauten könne: „Ein Ashra-Konzert passt auf keine Gänsehaut“,
denn die absolut hypnotisierende Musik, die Manuel, Harald und Steve
boten, sorgte für so viel Gänsehäute, die auf einem einzigen Körper gar
nicht genug Platz finden. Und Recht hatte er damit, denn – das kann man
wohl ohne Übertreibung sagen – der Auftritt von Ashra (leider viel zu
selten in deutschen Landen) war phänomenal und das absolute Highlight
des Abends.
Stephan Schelle, 21.02.2010
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