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Ash Ra Tempel (Ashra)

 

Die Gruppe Ash Ra Tempel war der absolute Topact des Tages. In der Zusammensetzung Manuel Göttsching, Harald Großkopf, Lutz Ulbrich und Steve Baltes zelebrierte die Gruppe den typischen Sound von damals, jedoch in einer sehr rythmischen fast schon an Techno erinnernden Weise. Alle, die schon etwas Ermüdungserscheinungen zeigten, wurden durch die kraftvolle, mitreißende Musik wieder wachgerüttelt.

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Zum Ende des Konzertes gab es stehende Ovationen. Lediglich die nachfolgende Behandlung der Fans durch Manuel Göttsching ließ zu wünschen übrig.

 

Nach dem Konzert von Ash Ra Tempel war ich noch an der Bühne um Autogramme zu bekommen. Harald Großkopf war der erste Musiker, der sich den Fans widmete. Danach kamen dann auch die anderen. Um Manuel Göttsching war eine etwas grössere Traube (ca. 20 - 30 Leute). Einige von ihnen hatten einen ganzen Booklet-Stapel zu signieren.

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Nachdem ich die Autogramme der anderen Musiker hatte, begab ich mich auch in die Schlange bei Manuel. Was dort allerdings passierte, habe ich noch nicht erlebt. Nach ein Paar Minuten wurde offensichtlich, daß Herr Göttsching keine Lust hatte weiter Autogramme zu geben. Er wollte sich mit den Worten "Ich muß eine kleine Pause einlegen" verabschieden und fing an seine Instrumente einzupacken. Die Fans, die noch warteten wurden unruhig und forderten ihn auf doch die wenigen Autogramme noch zu geben. Er blieb jedoch hartnäckig und versuchte verzweifelt sich auf das Verstauen irgendwelcher Utensilien zu konzentrieren. In seinem Gesicht war deutlich der Streß zu erkennen, den ihm diese Fans bereiteten.

 

Die Fans vor der Bühne wurden immer "aggressiver". Verständlich war dies schon, da es schon spät war und die meisten doch noch eine längere Fahrt vor sich hatten. Klaus Hoffmann-Hoock sah dies alles von der etwas heiteren Seite und hatte auch Verständnis für den "Star". Er meinte: "Gerade in solchen Situationen vergißt man schon mal eines seiner Instrumente." und sinngemäß sagte er: "Kommt Jungs, ich unterschreibe die Bookletts mit Manuel Göttsching. Außer uns wird das eh keiner merken."

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Eine weitere Stimme aus den Reihen der Fans war: "Ich weiß nicht was mich mehr ärgert, daß warten oder das ständige nörgeln."

 

Insgesamt muß ich sagen, daß mich das verhalten von Manuel Göttsching schon etwas irritiert hat. Auf der einen Seite ist er froh wenn er seine Platten verkauft und in einem Konzert auf einer Woge der Begeisterung getragen wird und andererseits führt er sich dann mimosenhaft auf, wenn es darum geht ca. 10 - 15 Minuten Autogramme zu geben. Es wäre für ihn sicherlich leichter gewesen, diese paar Minuten noch durchzustehen.

CD "Sauce Hollandaise" erhältlich bei Manikin Records und CUE-Records

Das Konzert ist bei Manikin Records als CD in einer 75-minütigen Version unter dem Titel "Sauce Hollandaise" erschienen. Drei Stücke des Konzertes "Echo Waves" (31:29 min), "Twelve Samples" (21:08 min) und "Niemand lacht rückwärts" (22:15 min) sind auf der CD enthalten.

 

KLEMDAG 1997