ARC
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Den Abschluss bot dann als Top-Act des Festivals das englische Duo ARC. Das Duo besteht aus den seit vielen Jahren bekannten Elektronikmusikern Ian Boddy und Mark Shreeve. Neben digitalen fanden sich auch einige alte analoge Synties auf der Bühne. Und mit diesem Instrumentarium entfachten die beiden eine wahre Soundorgie.

    

Auf dem Programm stand das komplette neue Album „Fracture“, das an diesem Tag auch als CD angeboten wurde. Aufbauend auf teils pulsierenden Sequenzerrhythmen und den außergewöhnlichen Sounds von Ian Boddy betteten die beiden Flächen und Melodien in die Tracks ein, die ineinander übergingen und somit einen durchgehenden Set, ohne Pausen darstellte.

    

    

Am besten waren die beiden, wenn sie rhythmisch zur Sache gingen, da konnte man einfach nicht ruhig bleiben. Zwischendurch waren aber auch einige Passagen dabei, in denen sie statt Melodiebögen oder rhythmische Sequenzen eher für eine technische oder bedrohliche Stimmung sorgten. Da waren dann eher tiefe, rauschende Synthies angesagt, die wenig Variationen boten. Diese Momente dauerten aber nur wenige Minuten um dann wieder in den nächsten unwiderstehlichen melodiösen Part überzugehen.

    

     

Visuelle Unterstützung war bei ARC Fehlanzeige, so dass man sich ganz dem Treiben der beiden widmen konnte. So war schön zu sehen, wie sich Ian manchmal von dem Rhythmus gefangen nehmen ließ und freudestrahlend in Bewegung geriet.

    

Als Zugaben spielten sie ein Stück, das mich sehr an den Stil der Soloarbeit von Mark Shreeve erinnert. Das heißt, sie spielten einen sehr druckvollen und melodischen, von Sequenzern untermalten Track. Das war einfach nur mitreißend und sorgte zum Ende für einen Begeisterungssturm. Eigentlich sollte jetzt Schluss sein, doch die Zuschauer konnten die beiden noch zu einer weiteren Zugabe bewegen. Hier fragte Ian dann das Publikum: „Wollt ihr ein improvisiertes Ambientstück oder sollen wir den letzten Track noch einmal spielen?“ Die Antwort eines Besuchers sprach dem Publikum quasi aus der Seele, denn er rief herein „Bitte noch mal alles wiederholen“.

    

    

Die zweite Zugabe war ebenfalls im Stil von Mark Shreeve. Auf meine Nachfrage nach Ende des Gigs meinte Mark, dass sie eine Sequenz aus „Assassin“ gewählt hätten, auf der sie dann etwas improvisiert hätten. Auch dieser Track klang druckvoll und mitreißend.

    

ARC waren ein würdiger Abschluss für das wieder gelungene E-Live Festival, das für mich – und das sollte es eigentlich auch für jeden Elektronikfan sein – ein fester Termin im Kalender darstellt.

Stephan Schelle, 14.10.2007

Konzerte von Erik Wøllo

 

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