ZHAOZE –
Intoxicatingly Lost ZHAOZE ist ein aus dem chinesischen Guangzhou stammendes Quartett. Die Band, die sich im Fahrwasser des Postrock bewegt, setzt sich aus Hoyliang (Gugin, Xiao, Keyboards), Little Dream (Gitarre), Roy (Bass) und Seasean (Schlagzeug, Glockenspiel) zusammen. Mit Gugin einem traditionellen chinesischen Saiteninstrument und Xiao einer Bambusflöte hat die Band zwei für westliche Ohren ungewöhnliche Instrumente mit im Programm. Das zeigt auch schon, dass die Band einige traditionelle Einflüsse in ihre Musik einbaut. |
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ZHAOZE
vermischen westlichen Postrock mit chinesischen Elementen. Der Postrock
steht hier aber klar im Vordergrund, was sich schon im eröffnenden „The
Worthless“ zeigt. Der Track beginnt mit Schlagzeug zu dem sich aus dem
Hintergrund Gitarrenriffs einschleichen. Das ist atmosphärisch und klingt
wie die ersten Alben von Long Distance Calling & Co. Aber die
chinesische Band baut auch sofort einige traditionelle Klänge ein. Dabei
werden die Saiteninstrumente auch schon mal mit einem Bogen gestrichen. Ähnlich
geht es dann im zweiten Track „See You In The Dusk“ zu. Flirrende
Gitarren schwingen sich durch den Raum. Fernöstlich
wird es dann so richtig im Track „Luò Mù (Falling Leaves)“, was vor
allem durch die Gugin erzeugt wird. „19th Third Mov.“ ist ein Track
mit leicht psychedelischen Anleihen und mit dem Klang der Gugin kommt so
eine ganz eigene Atmosphäre auf. Schnell kann dieser Sound aber gefangen
nehmen, denn Seasean sorgt mit seinem stoischen Rhythmus für hypnotische
Atmosphäre, auf den die anderen dann Melodielinien legen. Ambient
und fernöstlich beginnt „The Youngster Fishing For The Stars“. Akzentuiert
zupft hier Hoyliang die Gugin. Nach zweieinhalb Minuten kommen dann
flirrende Gitarrenlicks auf, die den Track in andere Sphären heben. Auch
in den anderen Tracks vermischen sie gekonnt Elemente zweier Welten und
erschaffen so etwas ganz Neues. Dabei spielen sie oft mit der Dynamik, was
den Track noch mehr Spannung verleiht. Mal gehen sie sehr sanft zu Werke
um es im nächsten Moment krachen zu lassen. „Into Your Dream“ ist der
einzig gesungene Track. Der gewöhnungsbedürftige chinesische Gesang hält
sich aber dennoch in Grenzen. Schön
mal eine etwas andere Spielart des Postrock vom anderen Ende der Welt zu
erleben. Keine Angst, zwar sind die chinesischen Elemente nicht zu überhören,
doch ist die Musik auch für westliche Ohren äußerst angenehm, soweit
man sich im Postrock wohlfühlt. Stephan Schelle, Mai 2016 |
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