Yesternight –
The False Awakening Das Album „The False Awakening“ der polnischen Progressive Rock Band Yesternight ist zwar schon im Jahr 2017 erschienen, es erreichte mich aber erst im Mai 2018 zusammen mit dem Album „Cold War Of Solipsism“ der Band Art Of Illusion“. Bei beiden Bands sitzt Kamil Kluczyński am Schlagzeug. Neben ihm besteht die Band, deren Insprirationsquellen Pink Floyd, Porcupine Tree, Opeth und Anathema sind, aus Marcin Boddeman (Gesang) und Bartek Woźniak (Gitarren, Keyboards). |
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Neun
Stücke, die aber ein kompaktes Gesamtwerk ergeben, sind auf der CD, die
im vierseitigen Digipack daherkommt, enthalten. Ob auch ein Booklet
enthalten ist, kann ich nicht sagen, denn mein Exemplar kam ohne aus.
Neben dem oben beschriebenen Stammtrio wirkten mit Tomasz Znyk (Bass),
sowie Karol ‚Kay’ Tomas, Dorota Tomas und Filip Wiśniewski (er
spielt auch die Gitarren bei Art of Illusion) mit ihren Stimmen noch
weitere Gastmusiker mit. Das
eröffnende Titelstück (2:47 Minuten Spielzeit) führt mit einigen Flächen
und einer teils flüsternden Stimme, die von flirrenden Gitarren abgelöst
wird, während im Hintergrund eine Uhr tickt, atmosphärisch in das Album
ein. Langsam kommen kraftvollere Klänge auf, und ab Minute 1:45 herrschen
dann artrockartige Sounds vor, die an Pink Floyd erinnern. Nahtlos
geht es dann in den nächsten Track „My Mind“ über, das härtere
Licks und Schlagzeugrhythmen mit herrlichen Prog- bzw. Artrockmelodien
verbindet. Der Song besticht durch ein sehr gutes Arrangement und
herrlichen Soli sowie einer eingängigen Melodie. Die eingestreuten härteren
Passagen sind dabei das Salz in der Suppe. Dem
folgt das wunderbare „Who Are You“, das sehr schöne Rhythmusmuster
mit einer traumhaften Melodie und sanftem Gesang verbindet. Das ist zwar
alles nicht neu, aber in dieser Form einfach klasse umgesetzt. Ein
traumhafter Song, der für wohlige Stimmung sorgt. Im Mittelteil sorgt
eine atmosphärische Gitarre mit einigen knackigen Rhythmen von Gitarre,
Bass und Schlagzeug für mehr Drive. Mit „Solitude“ schließt sich
dann ein fesselndes, balladeskes Stück an. In
„About You“ rocken die Jungs dann wieder gut los, ohne ihren atmosphärischen
Sound zu vernachlässigen. Yesternight zeichnen auch auf den restlichen Stücken,
darunter der mit 11:31 Minuten Spielzeit längste Track „Just Try!“,
sehr schöne atmosphärische Klangbilder, die im Prog-, Neo-Prog-, Art-
und melodischem Rock verortet sind. Yesternight
haben auf ihrem Debütalbum „The False Awakening“ neun wunderbare
Songs platziert, die nur so vor Atmosphäre strotzten. Alles kommt einem
vertraut vor und doch ist es neu und frisch, was die polnische Band da
serviert. Ein tolles Album ganz nach meinem Geschmack. Stephan Schelle, Mai 2018 |
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