Yellow Sunshine Explosion – Yellow Sunshine_Explosion

Yellow Sunshine Explosion – Yellow Sunshine_Explosion
Sireena Records (1987 / 2013)
(10 Stücke, 44:55 Minuten Spielzeit)

Die deutsche Band Yellow Sunshine Explosion wurde ungefähr im Jahr 1981 von Hans Hubert Schlexer (Gesang, Bass), Thomas Peter Hopf (Schlagzeug, Perkussion) und Georg Eckbert Schulte (Gitarren, Gesang) als Neo Psychedelic Band gegründet. Es dauerte aber bis ins Jahr 1987, bis ihr gleichnamiges Debüt auf den Markt kam. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Band um Paul Hardley Langley (Harmonika, Flöte, Perkussion) verstärkt. Sireena Records veröffentlicht dieses Debütalbum am 01.02.2013 erstmals auf CD.


Neben dem oben genannten Quartett hatte sich die Band für einige Gigs und die Plattenaufnahme noch um die beiden Musiker Huggy Borchert an der Orgel und Gerd Neumann an Sitar und Flöte verstärkt. Die beiden sind aber jeweils nur auf einem Stück des Albums zu hören.

Hans Hubert, damals noch an der Trompete, später Bass und Vocals, und Thomas Hopf (Schlagzeug) musizierten bereits seit 1979 in verschiedenen Experimental- und Elektronik-Bands bevor Georg mit E-Gitarre und Gesang hinzukam. Anfangs wurden 60’s Stücke gecovert, später dann zunehmend eigene arrangiert. Etwa 1984 tauchte in der Dortmunder Fußgängerzone ein Anglo/Kanadier namens Paul Hadley Langley auf. Seine Großmutter war Irokesin, wie sein Haarschnitt. Mit seinen Bluesharps war er fortan bis 1988 fester Bestandteil der Band.

Ende der Achtziger zogen die drei Gründungsmitglieder in einen umgebauten Schweinestall am Rande der Stadt, der zuvor ein Frisörsalon war, und in welchem sich die Frau des Frisörs erhängt hatte, was die Musiker aber erst Jahre später erfuhren. Der Stil änderte sich, weg von 60’s Garage Beat zu völlig eigenen Klang- und Rhythmus-Strukturen, die es weder vorher noch nachher in ähnlicher Form gab. Im Zimmer des Drummers wurde das „Studio“ mit dem 4-Spur-Kassettenrekorder eingerichtet und man verbrachte viel Zeit mit dem Kreieren von Klangwelten. So entstand u. a. 1989-1990 das „legendäre“ selbst produzierte Demo-Tape dass trotz geringer Auflage von 100 Stück bis heute absoluten Kultstatus genießt.

Das Debütalbum weist aber noch den typischen, von Beatmusik und Psychedelicrock durchzogenen 60’s Stil auf. Yellow Sunshine Explosion klingen auf ihrem Debüt teilweise wie die frühen Pink Floyd, was zum Beispiel in dem Opener „Ballad Of Dan“ sehr deutlich wird. Diesen Stil ergänzen sie um typische Beat-Elemente aus den 60ern wie etwa in „Sorry“ oder „It’s Not My Fault“. Hypnotisch und Sinne benebelnd agieren sie in dem Psychedelic-Slowrocker „Yellow Sunshine Explosion“. Etwas Naivität kommt in dem Stück „Feminine Animation“ auf, was vor allem durch das Flötenspiel hervorgerufen wird.

Klanglich sind die Stücke sehr gut restauriert worden und haben eine hohe Dynamik und Transparenz, so als seien sie mit heutiger Technik aufgenommen worden.

Sireena Records hat mit „Yellow Sunshine Explosion“ eine Psychedelic -Perle aus den frühen 80’er Jahren wieder ans Tageslicht befördert. Man fühlt sich beim Hören um Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt. Ein klasse Album das die 60s in bester Klangqualität wieder heraufbeschwört.

Stephan Schelle, Dezember 2012

   

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