XNA – When We Changed You

XNA – When We Changed You
Cleopatra Records (2013)
(7 Stücke, 65:39 Minuten Spielzeit)

Billy Sherwood ist schon ein Workaholic. Wenn er nicht gerade Musik komponiert und einspielt, dann produziert er halt andere Musiker. Im Fall von XNA, der Band um David Hussey (Sänger der Genesis-Tribute-Band Gabble Ratchet) und Keyboarder Adam Malin (Komponist und Autor von Science Fiction Rockopern), hat er aber nicht nur das Album produziert, sondern auch den Bass und einige Gitarrenlinien beigesteuert. Daneben gehören noch Danny Bryle (Gitarren) und Scott Connor (Schlagzeug) mit zur Band. Letzteren kennt man von Bands wie CIRCA: und Yoso.


Und was kommt heraus, wenn Musiker, deren Wurzeln im Progressive Rock von Bands wie Genesis und Yes liegen? Richtig, Progrock, der in diese Richtung weist.

Sieben Stücke, von denen sechs jenseits der Sieben-Minute (zwei davon allein schon länger als 15 Minuten) liegen finden sich auf dem Silberling. Die CD beginnt mit dem zweiminütigen instrumentalen Opener „At Childhood’s Beginning“ recht symphonisch.

Das siebenminütige Titelstück, ist dann der erste Song des Albums. Rhythmischer Progrock bestimmt diesen ersten Song. Leider sticht der Titel, wie das gesamte Album, nicht wirklich aus der Masse der Prog-Rock-Veröffentlichungen heraus.

Den Stücken - das merkt man beispielsweise auch dem zweiten Song „Banner Of The Whyte Boar“ an - fehlen die wirklichen Harmonien, statt dessen setzt die Band auf Sounds von Yes & Co., ohne aber deren Faszination zu erreichen. Ich weiß nicht genau woran es liegt, aber so richtig wollen die Stücke bei mir nicht zünden, denn sie wirken konstruiert.

Neo-Prog kommt dann auch in Stücken wie etwa „The Flying Dutchman“ rüber. Das ist nicht schlecht, aber auch nicht neu - man hat das schon mehrfach in anderen Variationen gehört.

„When We Changed You“ ist in der Tat kein schlechtes Album, aber es will bei mir nicht so richtig zünden. Ich liebe die Musik von Genesis und Yes, doch hier bleibt es bei dem Versuch den Spirit der großen Vorbilder zu extrahieren und in ein neues Gewand zu kleiden. Da greife ich dann doch lieber zu den Originalen. Bei XNA besteht noch Luft nach oben um der soliden Arbeit doch noch einen Kick zu geben, der die Musik dann nachhaltiger macht.

Stephan Schelle, Dezember 2013

   

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