William Shatner – Seeking Major
Tom William Shatner alias Capt. James T. Kirk, hat mich während meiner Kindheit und Jugend eng begleitet. Die Abenteuer der USS Enterprise gehörten für mich an jedem Samstag genauso zum Leben, wie das ausgiebige Bad zuvor und das Abendbrot danach. Jetzt stolpere ich über eine CD mit dem Titel „Seeking Major Tom“, die William eingespielt bzw. eingesungen hat. Kann der Held meiner Jugend etwa auch singen? |
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Als ich das erste Mal Songs von der CD hörte, dachte ich bei mir „Wow, wie schräg ist das denn? Das ist ja so daneben, dass es schon wieder sensationell ist.“ Ganz so weit weg bin ich nach dem mehrfachen Hören nicht von meiner ersten Meinung abgerückt, aber die Songs haben sich in diesen Versionen doch in mein Herz eingeschlichen, denn Shatner führt über die volle Länge des Albums seinen Stil konsequent durch. Welchen musikalischen Part er neben dem Gesang hat, kann ich leider aus dem Booklet nicht erkennen, er scheint aber nicht unerheblich zu sein. Dem Albumtitel entsprechend dürfen natürlich Songs wie „Major Tom“ (von Peter Schilling) und David Bowie’s „Space Oddity“ bei solch einem Projekt nicht fehlen. Kommen wir aber zu der Frage zurück, ob Shatner singen kann. Eigentlich hat er keine vernünftige Gesangsstimme und er singt auch nicht wirklich, denn vieles auf dem Album wird in einer Art Sprechgesang von ihm vollzogen. Hochwertig wird es immer dann, wenn Gastmusiker/innen den Backgroundgesang anstimmen oder die Hauptmelodie singen. Ein gutes Beispiel ist dafür Sheryl Crow, die den letzten Song des ersten Silberlings „Mrs. Major Tom“ singt. Shatner schafft es mit seinen Interpretationen die Stücke nur soweit zu verändern, dass man sie noch gut erkennt. Dabei gehen er und die Gastmusiker sehr professionell zur Sache, denn der Sound ist richtig fett und die Songs in ihren neuen Variationen hervorragend umarrangiert. Herrlich schräge Interpretationen sind Deep Purple’s „Space Trucking“ sowie Queen’s „Bohemian Rhapsody“, bei dem Shatner wie ein Irrer (im positiven Sinne) am Mikro agiert. Das muss man einfach gehört haben. Die auf den ersten Augenblick recht schräg klingende Scheibe „Seeking Major Tom“ hat doch eine ganz große Anziehungskraft, denn die Variationen, die Shatner da auf die DoppelCD gepackt hat, sind wirklich beeindruckend, je öfter man sie hört. Was zunächst wie ein Witz anmutet und dem geneigten Rockfreund die Lachmuskeln strapaziert, entwickelt sich zu einer echten Spaßscheibe, die man auch mal auf einer Rockfete testen sollte. Die Scheibe ist jetzt schon Kult, daher besitzt sie eine hohe Empfehlungsstufe. Hier noch die Listung der einzelnen Stücke und ihrer Gastmusiker:
Stephan Schelle, Oktober 2011 |
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