Well Bad –
Judgement Days Tom Waits Stimme, Joe Cockers Aussehen, Willie Dixons Gene, diese Attribute verleiht der Pressetext dem Singer/Songwriter Daniel Welbat, der als Well Bad firmiert. Und in der Tat ist es erstaunlich, wie Daniel ein ums andere Mal stimmlich und stilistisch nach Tom Waits auf seinem zweiten Studioalbum „Judgement Days“ klingt. Diese Tatsache ist schon bemerkenswert, wenn man dann aber erfährt, dass der aus Hamburg stammende Musiker gerade mal 26 Lenze zählt, dann ist das umso erstaunlicher. |
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Der
Opener „A Little Pain“ in dem es um die Vorzüge der Scherzempfänglichkeit
geht, ist eine leise, melancholische Akustikgitarrennummer. Hier deutet
Daniel den Tom Waits-artigen Gesang leicht an, was sich in den folgenden
Stücken dann aber noch deutlicher zeigen wird. Ebenfalls
mit Akustikgitarre beginnt das Titelstück. Ein Hauch Country/Bluegrass
mit einem skurril wirkenden Rhythmus bestimmt dieses Stück, bei dem Well
Bad kurzfristig Gott abmeldet. Hier sorgt die jetzt sehr düster angelegte
Stimme, die recht kauzig wirkt, für rechte Tom Waits-Stimmung. Im
folgenden „Coffin For Two“ liefert sich Daniel ein herzzerreißendes
Duett mit Jessy Martens. Die beiden Stimmen passen in diesem Song, der die
bedingungslose Liebe bis in den Tod beschreibt, perfekt zusammen und
verbreiten eine ungeheure Stimmung. Darüber hinaus wird dieser Song von
Bläsersounds und Kazoo gewürzt. Leicht
düstere Klänge mit Gospeleinschüben (Chorgesang) werden in „Good
World“ geboten, das einen Trip-Hop-Groove besitzt und in dem es um Leben
und Tod geht. Hier erinnert die kratzige Stimme von Well Bad auch an Joe
Cocker. In „Poor Mary“ kommt durch Rhythmus und Mundharmonika
Westernatmosphäre auf. Der Rhythmus nimmt in jedem Fall gefangen. Eine
tolle Nummer. Das bluesige „Three Legged Dog“ vermischt dagegen die
Sounds von Tom Waits mit Tito & Tarantula. „Rockin
Chair“ ist eine Pianoballade, deren Melodie mir recht bekannt vorkommt,
die ich aber nicht wirklich zuordnen kann. Der Song geht direkt unter die
Haut. Danach wird es in „One Kiss Too Late“ recht funkig. Die kauzige
Stimme von Well Bad steht in direktem Kontrast zum funkigen, locker
flockigen Rhythmus. Aber auch das passt hervorragend zusammen. Nach
der teils akustischen Midtemponummer „Compliment“ nimmt uns Well Bad
in dem Endzeitsong „Talking French“ mit auf eine Reise, die mit einem
Ennio Morricone-Soundtrack unterlegt wird. Einige Passagen erinnern an
„Spiel mir das Lied vom Tod“ & Co. Bedrückend wirkt dabei die
tiefe Stimme des Musikers. Den Abschluss bildet dann das rockige
„Don’t Go Back To The Coalmine“ „Judgement
Days“ von dem deutschen Musiker Well Bad alias Daniel Welbat, ist ein
klasse Album, das durch die tiefe Stimme Welbat’s, die oft an Tom Waits
erinnert, eine große Faszination ausstrahlt. Stephan Schelle, Mai 2015 |
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