Jeff Wayne – War Of The Worlds / Krieg der Welten
Sony / BMG (2005)
CECD9600 (Collectors Edition) bzw. 82876703832 (deutsche Version)

Ullaah !!! Wem sagt das noch was? Im Jahr 1978 erschien eine DoppelLP, die süchtig machte. Gemeint ist die musikalische Umsetzung der H. G. Wells-Novelle „War Of The Worlds“ von Jeff Wayne. Eine Mischung aus Rock, Prog, Pop, Disco und Elektronik, dazu eine Story die im Original von Richard Burton gesprochen wurde, machten das Werk zu einem Erfolg. Jeff konnte als Sänger so bekannte Namen wie Julie Convington, David Essex, Justin Hayward, Phil Lynott, Jo Partridge und Chris Thompson gewinnen, die die Songs wirklich hervorragend interpretieren. Außerdem konnte die LP mit einem tollen Artwork sowie einem umfangreichen, großformatigen Innenteil aufwarten. 1980 erschien dann die nicht minder opulente deutsche Version, bei der Curd Jürgens den Erzählerpart übernahm.

Genau passend zum Spielberg-Film „Krieg der Welten“ erscheinen nun die englische und die deutsche Version in remasterten Auflagen im Jahr 2005, über 25 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen.
 

 
 

Die englische Version liegt mir in der Collectors Edition vor, die im LP-Format herausgebracht wurde und limitiert sein soll. Dieses Teil ist schlichtweg der Hammer. Auf insgesamt sechs CD’s und einer DVD befindet sich neben den Originalaufnahmen reichlich Bonusmaterial.

CD Nummer 1 und 2 enthalten die fast 95minütige Originalaufnahme, die klanglich aufpoliert wurde. Dabei ist man sehr behutsam vorgegangen und hat der Aufnahme mehr Transparenz, Volumen und Detailfülle spendiert. Außerdem handelt es sich bei den beiden CDs um Hybrid CDs, denn im SA-CD-Format liegt der Sound sogar in 5.1 Surround vor. Schon nach den ersten Tönen falle ich wieder in dieses magische Gefühl, das ich anno 1978 hatte. Man kann sich schlicht in die Aufnahme und die Story verlieren. Der Sound und die Musik haben auch nicht annähernd Staub angesetzt. Das klingt absolut zeitlos. Ich kann kaum fassen, wie ich es die ganzen Jahre ohne diesen Sound ausgehalten habe. Wer den Film gesehen hat wird merken, wie nah Spielberg an der ursprünglichen Story dran geblieben ist.

CD Nummer 3 bietet 17 Remixe von z. B. Steve Thompson, Dario G. oder Ben Liebrand. Die meisten Titel sind bereits auf dem 2000’er Remixe-Album „ULLAdubULLA“ veröffentlicht worden. Es finden sich aber auch fünf bisher unveröffentlichte Remixe darunter. Dabei sind wirklich mitreißende Teile.

Auf den CD’s Nummer 4 bis 6 finden sich eine Menge an Outtakes und Alternativversionen. Da kann man sehr schön sehen, wie sich die einzelnen Stücke im Lauf der Zeit entwickelt haben. Auch Outtakes der Sprachaufnahmen finden sich darunter, so kann man beispielsweise im direkten Vergleich die englische, deutsche und spanische Version hören. Streckenweise ist das aber ein wenig langatmig geworden.

Die DVD bietet ein 93minütiges Making Of, das mit neuen Interviews mit Jeff Wayne angereichert wurde. Und dann weist die Edition auch noch einen auf Hochglanzpapier gedruckten 80seitigen Innenteil, natürlich auch im LP-Format - mit allen nur erdenklichen Informationen, Bildern und Skizzen auf. Das nenne ich eine Luxusedition. Den Kauf hab ich auf keinen Fall bereut, auch wenn man für den Preis sechs CDs hätte bekommen können.

Wieder derart auf den Geschmack gekommen, musste auch gleich die deutsche Version noch her. Sie ist in einem sechsseitigen Paperback erschienen und kommt mit einem 47-seitigen Booklet (es ist eingeklebt) daher. Hier kann man nun endlich die Geschichte in seiner Muttersprache nachempfinden. Alle gesprochenen Texte sind in deutsch, die Songs wurden allerdings unverändert belassen. Auch diese Version kommt als Hybrid CD heraus. Aber schon auf einem normalen CD-Player - besonders mit Kopfhörern - sorgt die CD für unendliche wohlige Schauer.

Wer die Platten mochte, muss sich die neuen Versionen unbedingt zulegen. Wer sie nicht kennt, weil er z. B. noch nicht so alt ist, der sollte unbedingt reinhören. Er/Sie wird sich die CD dann zulegen, da bin ich mir sicher. Das Teil gehört einfach in jede gute Plattensammlung.

Stephan Schelle, August 2005

 
   

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