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Vroudenspil
- Schattenuhr „Schattenuhr“ ist bereits das sechste Album der Münchner Folkrock-/Mittelalterrockband Vroudenspil und erschien am 08.11.2024. Der Name der Band bedeutet so viel wie Freudenspiel. Und diese Spielfreude kann man in der Musik auch heraushören. Die Besetzung der Band besteht aus acht MusikerInnen, die allesamt Pseudonyme tragen wie Freibeuter Petz, Phyra oder Der Seewolf. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Freibeuter-Folk“, einer wilden Mischung aus Ska, Balkan, Folk- und Mittelalter-Rock. |
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Die Instrumentierung ist
bereits außergewöhnlich: Akkordeon, Dudelsack, Flöte und Saxophon erzeugen zusammen eine harmonische, verspielte Bandbreite,
welche auf ein mannigfaltiges und tanzbares Rhythmusgefüge trifft. Das Album beginnt mit
dem Song „Ewiger Traum“. Das ist ein treibendes Stück das Ska mit
Folk verbindet. Man hat das Gefühl als würden hier Norddeutsche Folk mit
Seemannsfeeling und treibendem Ska, der durch das Akkordeon, Saxophon und
auch Gesang auch eine Balkannote bekommt, spielen. Das ist ungewöhnlich,
funktioniert aber bestens und macht richtig Spaß. Ähnlichkeiten zu Kölner
Bands, die auch eine unglaubliche Stimmung verbreiten, sind nicht ganz von
der Hand zu weisen. Wie der Titel es schon
verspricht, so bietet „Pestpockenpolka“ einen von Polkarhythmen
bestimmten Song. Das wird aber auch wieder mit Folk und einer Spur Ska
vermengt. Filigrane Perkussion und ein markanter Bass starten dann in den
treibenden Song „Bis zum Hals“. Hier kommt zu den vorhergehenden
Stilen auch noch eine Prise Rock’n’Roll hinzu. Wie eine rockige Version
eines Mittelaltermarktensembles kommt dann „Eintausend Seelen“ daher.
Das wird dann um ein treibendes Schlagwerk und Folkartigen Satzgesang
erweitert. Was für eine Power. Dem schließt sich dann die schnelle
Ska-/Folknummer „Schattentänzer“ an. Etwas ruhiger, aber mit
einem mitreißenden Rhythmus geht es dann mit „Ohne Halt“ weiter,
einem Song mit eingängigem Refrain und Hitpotenzial. Nach einem markanten
Bassintro entwickelt sich „Übermorgenland“ zu einem treibenden Skastück
das auch wieder Balkanelemente enthält. Auch die letzten Stücke
„Folge dem Passat“, „Hinter dem Meer“ und „Verdammte Ewigkeit“
schlagen in die gleiche Kerbe, wobei der letztgenannte Song etwas
getragener ist. Es ist eine Freude die
Songs der Münchner Band Vroudenspil zu genießen, denn sie bieten auf dem
neuen Album „Schattenuhr“ eine tolle Mischung aus Ska, Balkan, Folk-
und Mittelalter-Rock, bei der kaum ein Bein ruhig bleiben kann. Die Münchner
schaffen es - obwohl sie näher zu den Bergen als zur See wohnen - das man
bei den Songs ein Bild von Freibeutern und Piraten vor dem inneren Auge
hat. Insofern passt die Bezeichnung „Freibeuter Folk“ recht gut. Eine
absolut gelungene Mischung aus diesen unterschiedlichen Stilen. Stephan Schelle, Januar 2025 |
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