Vicious Rumors – Razorback Killers

Vicious Rumors – Razorback Killers
Steamhammer / spv (2011)
(10 Stücke, 51:27 Minuten Spielzeit)

Dieses ist Geoff Thorpes Geschichte von Kraft und Schmerz. Der Versuch, mit der Macht von Heavy Metal und der Faszination seiner Band im Jahr 2011 das Leben von Menschen zu verändern. Der Gitarrist und Hauptsongschreiber der amerikanischen Power Metal-Formation Vicious Rumors sagt: „Je älter wir werden, umso gemeiner klingen Vicious Rumors. Wir verlangsamen nicht etwa unser Tempo, sondern – ganz im Gegenteil – wir legen an Dynamik noch zu. Die Fans werden kein einziges Vicious Rumors-Konzert erleben, bei dem wir nicht bis an unsere Grenzen und darüber hinaus gehen.“


Und in der Tat legen Vicious Rumors auf „Razorback Killers“ mächtig los. Schon im Opener „Murderball“ zeigen die Jungs, das sind Brian Allen (Gesang), Geoff Thorpe (Gitarren), Kiyoshi Morgan (Gitarren), Stephen Goodwin (Bass) und Larry Howe (Schlagzeug) wo der Frosch die Locken hat. Mit einer gehörigen Portion Metal marschieren die Fünf gradlinig nach vorne, ohne in den Rückspiegel zu blicken.

Bisher war mir Vicious Rumors noch nicht unter gekommen und ich muss gestehen, dass diese Art auch nicht wirklich zu meinen favorisierten Musikrichtungen gehört, doch lasse ich mich gerne von neuer Musik inspirieren und überzeugen, wenn sie gefällt, daher werden einige Vergleiche wahrscheinlich hinken, aber – wie schon  geschrieben – bin ich nicht wirklich im Power Metal zu Hause. „Black“ wirkt für mich wie eine Mischung aus Alice Cooper und Rainbow mit reichlich sägenden Gitarrenläufen.

Wie ein Gewitter fällt dann „Razorback Blade“ über den Hörer her, denn hier wird der Speed ordentlich angezogen. Flirrende Gitarren, donnernde Schlagzeugrhythmen und doomartiger Gesang drischt auf den Hörer herab. Das ist Power pur.

Unterbrochen wird die Power-Metal-Orgie durch „Pearl Of Wisdom“, das etwas an Fahrt zurücknimmt, aber nicht minder druckvoll ist. Mit einer Wall Of Sound wird ein balladeskes Stück erzeugt, das viel Atmosphäre versprüht. Danach geht es wieder recht heftig weiter. Ein Highlight des Albums ist das abschließende, siebenminütige „Deal With The Devil“. Dieser Track ist sehr schön verschachtelt arrangiert und hat einige Wendungen zu bieten. Für mich einer der Höhepunkte des Albums.

Mit „Razorback Killers“ haben Vicious Rumors ein gutes Power Metal-Album herausgebracht, das nicht nur den Fans des Genres mundet. Auch wenn ich nicht bei allen Stücken freudig in die Höhe springe, so kann das Album über weite Strecken doch überzeugen.

Stephan Schelle, März 2011

   

CD-Kritiken-Menue