Vanadine - Liar
Lictoc Music / Membran (2014)

(11 Stücke, 42:34 Minuten Spielzeit)

Vanadine, das sind vier charismatische Musiker aus der Schweiz, die sich den eher harten Klängen verschrieben haben und deren Ziel es ist, die alteingesessene Rockmusik zu aktualisieren und gefühlvoll mit frischen Arrangements und Ideen zu beleben. Jedes einzelne Bandmitglied zeigte sich bereits vor Vanadine in anderen Bands aktiv, und so bringen sie eine große Portion an Live-Erfahrung mit. 


Die vier Musiker, das sind Mario Michel (Gesang), Andy Eugster (Schlagzeug), Tom Balmer (Bass) und Chris Fehr (Gitarre), fanden bereits im Jahr 2011 zusammen, jedoch dauerte es bis zum 19.09.2014, bis ihr Debütalbum „Liar“ erscheinen konnte. Aufgenommen wurde es im Lictoc-Tonstudio auf Mallorca, produziert hat die Aufnahmen Chris Limburg (u. a. Vice, Bonfire).

Herausgekommen ist ein Album mit straightem Hardrock, das nur so vor Kraft strotzt. Das zeigt sich schon im Opener „Displeased“, welches auch gleich die fette Produktion deutlich macht. Eine Spur Punk kommt dann im nächsten Song „Fuck U“ auf. Musikalisch erinnert mich dieses Stück aus irgendeinem Grund an Cheap Trick, nur das Vanadine härter zu Werke gehen.

Sehr schöne ausgefallene Gitarrensounds eröffnen dann „Make My Day“, das aber schnell mit einem fetten Riffing weitergeführt wird. Ein sehr außergewöhnlicher Song der eine fesselnde Strahlkraft besitzt und dessen Refrain sich in die Gehörgänge schiebt.

Natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen und die folgt dann mit „Feel 4 You“. Sehr gut gefällt mir hier im Mittelteil auch die E-Gitarre von Chris. Eine chaotisch wirkende Rhythmusorgie zeigt „Da Boobs“. Das erinnert auch ein wenig an Frank Zappas skurrile Songs, obwohl das Stück ansonsten wenig mit Zappa zu tun hat.

„Rainy Day“ ist eine schöne Midtemponummer im Stile von Bon Jovi, das Titelstück eine Rocknummer mit fetten, basslastigen Riffs, „Wanna Cry“ eine Ballade, die zunächst akustisch beginnt und dann rockbetont weitergeführt wird, „Hurts“ eine Nummer mit stampfenden, schweren Rhythmen/Gitarren, „Passed Away“ eine symphonisch/akustische Ballade und „Rock U“ (im Ladies Mix) eine Version von dem Stück „Fuck U“. Hier wurde vor allem das Wort Fuck durch Rock ersetzt.

Mit „Liar“ ist der Schweizer Band Vanadine ein gutes Debüt im Hardrockbereich gelungen. Die CD sollte man unbedingt antesten.

Stephan Schelle, Dezember 2014

   

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