US – Climbing Mount Improbable

US – Climbing Mount Improbable
Just For Kicks Music (2008)
(5 Stücke, 60:15 Minuten Spielzeit)

Seit 2002 bringt die niederländische NeoProg-Formation US bereits Alben heraus. Ihr aktueller Longplayer, „Climbing Mount Improbable“ ist mittlerweile ihr sechstes Album und zugleich meine erste Begegnung mit der Band. Die beiden Brüder Ernest und Jos Wernars sind zugleich Gründungsmitglieder von US und machen bereits seit 1975 zusammen Musik. Bis auf das Schlagzeug, das von Joris ten Eussens bedient wird und Maraijke Wernars, die einige Passagen singt, haben die beiden alle Instrumente selbst eingespielt und auch die Texte gesungen.


Das Cover ziert ein mittelalterliches bzw. fantasymäßiges Bild, das nach Computergrafik aussieht. Während das Frontbild noch sehr ansprechend ist, bietet das 12seitige Booklet eher mäßige Computergrafiken, die ebenfalls im Fantasystil gehalten, allerdings nicht mehr „State Of The Art“ sind. Das ist aber nicht weiter schlimm, rundet das Bild aber ab, wie ich später merken musste.

Auf dem Album finden sich fünf Longtracks mit Laufzeiten zwischen 7:25 und 17:37 Minuten. Gut denke ich mir, das kommt mir schon sehr entgegen, da ich auf Progstücke der ausufernden Art stehe. Also rein mit der Scheibe, in den Player. Die ersten Töne von „Lesser Of Two Evils“ erklingen und ich denke noch, naja, klingt durch die ziemlich jaulende Gitarre noch nicht ganz perfekt, aber wird schon. Aber es wird noch schlimmer, denn nach etwas mehr als einer Minuten kommt ein auf mich unstrukturiert wirkende Rhythmus und der Gesang hinzu. Beides hat mich erschrocken, klingt es doch sehr unausgereift. So stelle ich mir Demos vor, die noch bearbeitet werden müssen.

Und genau diese Atmosphäre zieht sich durch das komplette Album, so dass mir sehr schnell die Lust am Weiterhören vergeht. Die Songs sind für meinen Geschmack nicht richtig auskomponiert, sondern wirken unfertig. Gleiches trifft auf den Klang zu, der den Anschein macht, als hätte man die CD in einem Privatstudio aufgenommen. Nur an ganz wenigen Stellen blitzt mal ein Part hervor, der zeigt, wie die Produktion hätte werden können.

Sorry, aber die CD zündet in keinster Phase, der Gipfel war für die Niederländer dann doch etwas zu hoch. Das finde ich um so bedauerlicher, da im Internet zu lesen war, dass die ersten fünf Alben wesentlich besser ausgefallen sind. Diese CD kann ich leider keinem ProgFan empfehlen. Und als Referenz der Band ist sie sicherlich ungeeignet. Mir hat sie jedenfalls keinen Appetit auf mehr gemacht.

Stephan Schelle, Juni 2008

   

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