Unplaces -
Changes Die Band Unplaces veröffentlichte ihr erstes Album mit dem Titel „Changes“ am 01.06.2018. Aber Stopp!!! Es ist nicht das erste Werk, das die Band, bestehend aus Dorette Gonschorek (Gesang, Gitarre, Trompete, Sounds), Petra Franetzki (Bass) und Daniel Fasold (Schlagzeug) herausgebracht haben. Bereits im Jahr 2014 erschien das Debütalbum „Time“, gefolgt von der 2016’er EP „Ambition“, allerdings unter dem Namen NRT. |
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Laut
Pressetext schließt die Band aber nahtlos an den Stil an, wo NRT aufgehört
haben. Spielerisch kombiniert das
Trio kraftvolle Gitarren mit leidenschaftlichen Gesängen, rollt weiche
Keyboardteppiche über mechanische Drum-Schablonen und verwebt Wave, Rock
und Post-Punk mit vorsichtigen Pop-Elementen zu einem abwechslungsreichen
Schauspiel leicht-herziger Schwermut. Die lyrische Komponente der 14 Stücke
nähert sich dem gewählten Themenkomplex hingegen kritisch mit der Frage
nach Sinn und Selbstbestimmtheit in Zeiten von Medialisierung,
Informationsflut, Globalisierung und Konsumzwang. Wie soll man Schritt
halten mit dem permanenten Wandel der Gesellschaft oder besser noch mit
den Worten des Titelstückes gefragt: What are changes for? Musikalisch
bieten Unplaces auf ihrem Album „Changes“ eine sehr gute Mischung aus
Wave, Rock und Post-Punk mit Pop-Elementen. Dorette hat eine sehr markante
und eindringliche Stimme, die gleich im fetten Opener „Utopian Dream“
gut zur Geltung kommt. Die Band spielt in diesem ersten Stück mit der
Dynamik, in dem sich kraftvolle mit ruhigen Passagen abwechseln. Electropop
kommt dann in „Escape“ auf, bei dem die Trompete dem Stück eine
gewisse Würze verleiht. Dorette’s Stimme zeigt sich hier in einer
Kombination von Stimmlagen mehrerer bekannter Vocalisten. Mir kommt hier
unter anderem Marianne Faithfull in den Sinn. Sehr elektronisch geht es
dann auch im Titelstück weiter, das mit druckvollen, rockigen Rhythmen
aufwartet. Eine tolle Kombination. Neben
den eigenen Stücken findet sich auch noch eine Coverversion des Talk
Talk-Hits „Such A Shame“ auf dem Album. Die Band hält sich nah am
Original und hat nur Nuancen verändert. Damit haben sie zwar eine
interessante und schöne Fassung auf dem Album, kommen aber an das
Original nicht heran. „Reset“
wandelt von melancholischen hin zu treibenden Gefilden: der Song geht
sofort ins Ohr und fesselt von der ersten Sekunde an. „Downshifting“
wirkt dagegen wie eine Mischung aus The Prodigy und Anne Clark und
„Insight“ offenbart gar atmosphärischen Rock. Electropop mit einem
tollen Groove und eingängiger Melodie bietet das radiotaugliche
„Freedom“. Es folgen das mit vertrackten Rhythmen versehene „Pseudo
Reality“ und die düstere Downtemponummer „Against Ourselves“.
Unplaces zeigen eine große Vielseitigkeit auf ihrem neuen Album. Die
CD erscheint in einem sechsseitigen Digipack, in das ein 15- und ein
19seitiges Booklet eingeklebt sind. Diese aufwendige Aufmachung mit den
stimmungsvollen Bildern und den Songtexten macht viel her und sticht
sofort ins Auge. „Changes“
von der deutschen Band Unplaces ist ein sehr gutes Album, das Wave, Rock,
Post-Punk und Pop-Elemente perfekt miteinander verbindet. Herausgekommen
ist ein sehr abwechslungsreiches, stimmiges Album. Stephan Schelle, Juni 2018 |
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