TURA YA MOYA
– huko na huko Der ungewöhnliche Bandname Tura Ya Moya stammt aus dem afrikanischen und bedeutet in der Sprache der Zulu soviel wie „Land der Geister“. Die beiden Köpfe hinter der Band und Multimedia-Art-Gruppe sind aber weit vom afrikanischen Kontinent entfernt. Dies sind die aus Dänemark stammende Karen Thastum (Klarinette, Gesang, Piano, Keyboards, Flöte, Glocken, Zither, Kalimba) und der Deutsche Udo Erdenreich (Bass, Jaw’s Harp, Hurdy Gurdy, Gesang, Loops, Gitarren, Glocke, Gong, Orgel). |
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So
sind in den letzten 30 Jahren eine Vielzahl an Mixed-Media Kompositionen
entstanden. Manche wurden für einen speziellen Ort komponiert, den die
Gruppe gerade bespielte (eine Kalkhöhle, eine Burg, eine Fort-Insel, ein
Planetarium etc.). Andere wurden als Stimmungsbild der Zeit oder des
jeweiligen Themas (z.B. die Geschichte Europas), womit sich die Gruppe
gerade beschäftigte, geschrieben. Die
Musik dieser dänisch-deutschen Fusion, die sich Anfang der 90er in Berlin
getroffen hat, ist inspiriert von ethnical roots, Experimental, Neue
Musik, Jazz und Trance. Sie ist eine Reise durch die Welt und deren
Geschichte: Von Yggdrasil und Walhall über Afrika und Arabien. Von Grönlands
Eisbergen bis zu Berlins Hinterhöfen. Die Texte, überwiegend von Karen
Thastum geschrieben, spiegeln das Leben und die Weltpolitik. Neben
den beiden Hauptprotagonisten haben noch 16 Gastmusiker sowie zahlreiche
unbekannte Fledermaussounds bei den Stücken der CD „huko na hoko“
(bedeutet soviel wie hier und da) mitgewirkt. 15 der 19 Stücke wurden im
Berliner Beatstudio aufgenommen. Daneben finden sich noch drei
Livemitschnitte sowie eine Aufnahme aus dem Atlantic Studio im Grönländischen
Nuuk. Die
Stücke bieten atmosphärische, teils ambiente Worldmusic, die so in keine
musikalische Schublade passt. Karen singt einige der Stücke in ihrer
Landessprache, was neben der Instrumentierung auch eine Spur nordischer
Folkmusik mit ins Spiel bringt. Aber auch experimentelle Klänge die zu
hypnotischen Elementen mutieren wie zum Beispiel in „Valhal“ finden
sich auf dem Album. „Axis Mundi“ ist ein Song, bei dem Udo einen
deutschen Text singt – nicht das letzte Mal. Dieser Track versprüht das
Flair von Gothic, NDW, Worldmusic sowie weitere Elemente. Auch
durch die seit 2010 erfolgte Zusammenarbeit mit der grönländischen
Trommeltänzerin Silbat Christensen hat sich die Musik von Tura Ya Moya zu
einer dänisch-deutsch-grönländischen Fusion transformiert. Das ist
ungewöhnlich und manchmal auch verstörend, bietet aber auch zahlreiche
hypnotische, faszinierende Momente, die einem die Sinne rauben. Aufgrund
der nicht leicht zu konsumierenden Musik sollte man aber zunächst in das
Album hineinhören. Stephan Schelle, August 2019 |
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