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Tuner
- Totem
Unsung Records / Fenn Music (2005)
Der King
Crimson-Schlagzeuger Pat Mastelotto und Markus Reuter (Centrozoon) haben
nach der ersten Zusammenarbeit bei Centrozoon nun ein neues Projekt
unter dem Namen Tuner aus der Taufe gehoben. Als Ergebnis liegt jetzt die
erste CD der beiden, die den Titel „Totem“ trägt, vor. Während Pat mit
seiner Schlagarbeit für den notwendigen Druck und Groove zuständig ist,
sorgt Markus mit modernsten digitalen und analogen elektronischem Gerät wie
Touchguitar, Orgel oder Synthesizer für experimentelle aber auch harmonische
Klänge.
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Sounds wie Rhythmusgitarre,
Hammondorgel, Bass sowie experimenteller Gesang und elektronische Effekte
sind dabei Zutaten für diesen außergewöhnlichen Klangcocktail. Das Duo
bietet zehn Soundscapes mit Laufzeiten zwischen 3:17 und 8:42 Minuten
Spielzeit. Sie selbst nennen diese Art von Musik elektronisch-akustischen
Avant-Rock. Druckvoll mit erdigen, teils aber auch experimentellem
Schlagzeugspiel versehen, erstellen die beiden teils recht düster wirkende
Tracks. Das düster/makabere Cover, das wie eine Zeichnung aus der Dürer-Ära
erscheint, passt recht gut zu der Musik, die irgendwie melodisch und doch
außergewöhnlich, ja manchmal sogar disharmonisch erscheint, ist kaum zu
beschreiben. Ergründet die Musik selbst und macht euch ein Bild davon.
„Mouth Piece“, das auch als
Single ausgekoppelt wird, hat etwas chillig/electronica-artiges. das klingt
wie der Soundtrack zu einer Fahrt mit der Metro durch das nächtliche Paris.
Dieser Track ist aber nicht repräsentativ für den Rest des Albums. Ob
stampfender Rhythmus mit sägenden und technisch kühlen Klängen wie in
„Totem“, das wie ein Hörspiel anmutende „ A Test Of Faith“ oder das durch
die Perkussion mit ethnischen Klängen angereicherte „Hands“ bieten die
unterschiedlichsten Soundcollagen. King Crimson-Fans und Hörer, die sich auf
experimentelle Klänge einlassen können, sollten diesem Silberling auf jeden
Fall einen Probedurchlauf gewähren.
Stephan Schelle, Oktober 2005 |
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