Theocracy – Ghost Ship
Ulterium Records / Alive (2016)

(10 Stücke, 54:32 Minuten Spielzeit)

Mit „Ghost Ship“ veröffentlicht die amerikanische Metalband Theocracy ihr mittlerweile viertes Album. Ursprünglich ist Theocracy als Ein-Mann-Projekt des in Athen, Georgia lebenden Matt Smith entstanden. Der Sänger ist immer noch Kopf der Band, allerdings gehören mittlerweile Val Allen Wood (Lead Gitarre), Jonathan Hinds (Gitarre, Backgroundgesang) und Jared Oldham (Bass, Backgroundgesang) fest zur Mannschaft. Das Schlagzeug wurde von Gastmusiker Shawn Benson eingespielt.


Die Musik von Theocracy wird von mehrstimmigem Gesang in den Refrains, epischen Arrangements und darüber hinaus einiger progressiver Elemente bestimmt. Das neue Album enthält insgesamt zehn kraftvolle Songs mit Laufzeiten zwischen 4:06 und 9:53 Minuten Spielzeit.

Die Amerikaner beginnen ihr Werk mit dem fünfminütigen Opener „Paper Tiger“. Aber der Song ist alles andere als ein Papiertiger, denn die Jungs legen gleich los wie die Feuerwehr. Stakkatoartiges Schlagzeug und Metalriffs empfangen den Hörer schon zu Beginn und zeigen wohin die Reise mit dem Geisterschiff gehen soll. Was aber sofort auffällt ist der Stimmgewaltige Matt Smith, der tolle mehrstimmige Gesang und das die Band den Fokus neben Härte auch auf eingängige Melodien legt.

So ein wenig kommen auch Vergleiche zu Progmetalbands der Marke Dreamtheater auf, ohne das Theocracy sich diesem Stil anbiedern, sie haben einen härteren Ansatz als ihre Landsleute. Vielleicht ist es auch die Stimmlage in Songs wie dem Titeltrack, die an James LaBrie erinnern. Zwar haben sie immer wieder harte und schnelle Gitarrenriffs im Programm, doch artet das nie in Gefrickel aus. Im Titelsong haben sie noch eine Passage eingebaut, in dem der Chorgesang wiederholt wird, was sich anhört, als würde es vom Publikum bei einem Livekonzert mitgesungen. Da kommt live mit Sicherheit eine Menge Energie und Spaß auf.

In „The Wonder Of It All“ mischen sie ein richtig hartes Brett bestehend aus Schlagzeuggewitter und Rifforkanen mit wunderbaren Gesangslinien. Dagegen wirkt „Wishing Well“ hymnisch und teils symphonisch. Und in diesem Stil machen Theocracy auf dem ganzen Album weiter, ohne das ein Ausfall zu erkennen ist. Ein Highlight des Albums ist dann das fast zehnminütige Stück „Easter“, welches das Album beschließt. Hier spielen Theocracy mit einem perfekten Wechsel von harten und sanften Passagen.

Mit „Ghost Ship“ liefert die US-Amerikanische Metalband ein erstklassiges Werk ab, das ich sehr empfehlen kann da die Stücke nicht nur Härte besitzen sondern durch wunderbare Melodielinien und erstklassigen Satzgesang bestechen.

Stephan Schelle, September 2016

   

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