The Universe By Ear - 2
Sireena Records / Broken Silence (2019)

(12 Stücke, 46:25 Minuten Spielzeit)

The Universe By Ear ist ein Trio aus Bern. Das LineUp der Schweizer Band besteht aus Pascal Grünenfelder (Bass, Effekte, Gesang), Stefan Strittmatter (Gitarren, Effekte, Gesang) und Beni Bürgin (Schlagzeug, Percussion, Gesang). Die Band veröffentlicht am 08.03.2019 ihr zweites Album. Allerdings hat das Werk, wie schon das Debütalbum keinen Titel und wird daher schlicht „Album II“ benannt.


Selbst nennen sie ihren eigenen Stil „psychedelic brain blues“. Elf Stücke mit Laufzeiten zwischen knackigen 2:19 und 5:35 Minuten Spielzeit haben sie auf den Silberling gepackt, der gleich mal mit dem druckvollen „Been Here Before“ beginnt. Der Opener, ein Garage Rocksong beinhaltet unter anderem einen leichten Retrotouch, der bis in die 60’er zurückreicht, druckvolle Rhythmen, psychedelische Sounds und eingängige Melodien. Das geht schon mal gut ab.

Stimmüberlagerungen, Satzgesang und fette Gitarren, bietet der voluminöse Rocksong „Where All Sheeps Are Black“. Die Gitarrenlicks sind so fett wie bei Black Sabbath. Sehr eingängig und radiotauglich wirkt „Temperamental Apathy“, das mit fetten Hooks aufwarten kann. Psychedelische und leicht krautige Momente bietet dann „Follow The Echo“. Rhythmus und Gesang bilden zusammen mit den voluminösen Gitarrenlicks einen hypnotischen Sog.

„Fall“ beginnt zunächst als düsterer Ambient. Danach werden psychedelische Sounds ausgepackt und mit einem treibenden Rhythmus untermauert. Das erinnert auch wieder ein wenig an die späten 60’er Jahre, ist aber im Hier und Jetzt verortet. Der Track klingt dann wieder in dürsteren Ambientsounds aus.

Einen bluesigen Booggierock mit druckvollen Gitarren bietet dann „Bas Boy Boogie“, während „Euphoria“ 60’s Sounds mit knackigen Grooveriffs und leicht proggigen Elementen verbindet. Herrliche Gesangslinien und Schnellfeuer-Riffs treten dann in „Lessons From Anb Ordinary World“ zu Tage. Hier überlagern sich ein ums andere Mal Gesang und Riffs.

Die beiden Stücke „Sand ...“ und „... And Dust“ gehen nahtlos ineinander über und gehören somit zusammen. Während „Sand ...“ ein wunderbares atmosphärisches Instrumental ist, kommen im von Akustikgitarre getragenen „... And Dust“ Beatleske Chorgesänge auf.

„Loudest Gorilla In The Cage“ wird seinem Namen gerecht, ist er doch ein treibender Stonerrocker. Das abschließende „Transitional Hairdo“ legt an Schnelligkeit dann noch mal zu und fegt einen förmlich aus dem Album heraus.

„Album II“ von The Universe By Ear ist ein abwechslungsreiches Album, das seine Zutaten aus den späten 60’ern, dem Psychedelicrock, dem Blues, dem Garage- und Stonerrock bezieht. Diese Mischung hat das Baseler Trio aber sehr gut zusammengefügt, so dass ein schmackhaftes Ohrmenü entstanden ist.

Stephan Schelle, Januar 2019

   

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