The Slags -
Babytree The Slags nennt sich ein Power-Trio, bestehend aus drei Musikerinnen. Zur Band gehören Suse Michel (Schlagzeug, Gesang, Akustikgitarre - im Stück „Passing By“), Bine Morgenstern (Gesang, Mundharmonika, Perkussion, Ukulele, Akkordeon) und Conny Mali (Akustik- und E-Gitarre, Electronics, Backgroundgesang, Gesang, Loops & Sounds, Xylophon). Die Drei kommen aus dem hessischen Frankfurt. Sie wurden darüber hinaus von Daniel Schröter (Bass, Bass-Ukulele) und Oliver Rüger (Omnichord, Banjo, Moog) unterstützt. |
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Ursprünglich wollte die Band 2020
ihr 30jähriges Jubiläum feiern – mit Filmdoku, eben diesem neuen Album
und mit Live-Konzerten, Festivals. Dann kam das Virus dazwischen. So wurde
alles kurzerhand nach 2021 verschoben – neues Jahr, neues Spiel! Jede
der drei Musikerinnen schreibt, komponiert und singt. Nach dreißig Jahren
haben sich die Musikerinnen auf der Musiklandschaft etabliert. Mit diesem
Selbstbewusstsein im Rücken, ist „Babytree“ das reifste und
deutlichste Album der Band geworden. Elf knackige Rocksongs mit
Laufzeiten von 1:55 bis 4:20 Minuten Länge bietet das Album. Darunter
neun Eigen- und zwei Fremdkompositionen. Schon der Opener „The One“
geht richtig gut ins Ohr, was unter anderem auch am Satzgesang und seiner
eingängigen, leicht düsteren Melodie liegt. Dafür sorgt auch die
Rhythmusgruppe. Leicht Shuffle mäßig legen sie
dann im folgenden, 2:37minütigen „Red ‘n Black“ los. Der treibende
Rhythmus ist der Motor dieses Stückes, das mit einigen elektronischen
Sounds und der Mundharmonika verfeinert wurde, was dem Ganzen einen
leichten Folktouch verleiht. Das
3:45minütige „The Road“ ist ein Song aus der Feder von Rae Stanton.
Der Song präsentiert sich als wunderbare, leicht folkige Akustikballade.
Suse singt den Song sehr einfühlsam, womit er sich schnell unter die Haut
schiebt. Im Mittelteil findet sich dann ein sehr schönes, rockiges
E-Gitarren-Solo. Ein leichter Rock/Popeinschlag findet sich dann im
4:20minütigen „Take A Ride“. Damit haben sie einen echten Ohrwurm auf
dem Album, der richtig Spaß macht. Auf Slowmotion schalten sie dann im
hypnotischen, 3:45minütigen „Passing By“, der erst nach einer Minute
einen Schlagzeugrhythmus erhält, ohne aber den Drive weiter zu erhöhen. Mit
dem 4:29minütigen „In Hell I’ll Be In Good Company“ findet sich die
zweite Fremdkomposition auf dem Album. Sie stammt im Original von der
kanadischen Folk-Bluegrass-Band The Dead South. Während das Original mit
einer Basspassage beginnt (Instrumentierung: Akustikbass, Banjo,
Fingerschnippen, Pfeifen und Gesang), starten The Slags gleich mit voller
Instrumentierung. The Slags spielen den Song eine Spur langsamer, was ihm
aber auch gut steht. Vor allem der Satzgesang und die leicht angeblueste
Gitarre sorgen für weitere Akzente. Bluesig
wird es dann im 3:03minütigen Song „All Those Pretty Boys“. Der
Refrain zeigt sich dann sehr eingängig und setzt sich schnell im Ohr
fest. Den Leadgesang hat dieses Mal Conni Maly beigesteuert, die zum Ende
hin dann noch das Xylophon zum Einsatz bringt. Eine weitere Bluesnummer
ist das vierminütige „Sunny Day“. Das
rockige „Behind The Scenes“, das folkige „Little Sisters“ sowie
das abschließende Titelstück vervollständigen dann das Album. Vor allem
das Titelstück, das live eingespielt zu sein scheint, zeigt, dass die
drei Musikerinnen richtig viel Spaß beim Einspielen hatten. „Babytree“
des deutschen weiblichen Powertrios The Slags ist eine tolle Platte mit
unterschiedlichen Stilistiken. Das führt aber zu keinem Bruch im
Gesamtbild, vielmehr zeigt es die Bandbreite der Musikerinnen. Ein Album
das richtig Spaß macht. Stephan Schelle, April 2021 |
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