![]() |
The
Satellite Year - Shipwreck The Satellite Year nennt sich eine Post-Hardcore/Alternative-Rockband aus dem Saarland. Sie wurde bereits im Jahr 2007 gegründet. Aus verschiedenen Einflüssen wie Emo, New Wave und Synthiepop kreierten sie ihren Sound. In diesem treffen ausgefallene Songstrukturen auf eingängige Melodien und hymnische Refrains. Am 30.05.2025 ist, nach zehn Jahren seit ihrem letzten Album, ihr dritter Longplayer mit dem Titel „Shipwreck“ herausgekommen. Das Album erscheint sowohl auf CD wie auch digital. |
|||
Bereits mit dem poppigen
Erstlingswerk „Mission: Polarlights“ (2011), aufgenommen in den Fusix
Studios in Italien (La Sad, Melody Fall), konnte die Band Aufsehen
erregen. Vier Jahre später folgte das rockige Album „Brooklyn, I Am“
(2015). 2017 beschloss man jedoch, unter dem Eindruck zahlreicher
Besetzungswechsel, zu einer Zäsur und schlug unter dem Namen Atlanta
Arrival neue Wege ein. Ende Mai 2018 verstarb jedoch Schlagzeuger Björn
Mertz an einem Hirntumor. Statt aufzugeben, entschloss sich die Band, ihm
das Atlanta Arrival-Album „A Tale Of Two Cities“ zu widmen. Eigentlich
sollte zeitnah ein zweites Atlanta Arrival-Album folgen, aber dann waren
da diese Pandemie und zwei Proberaumumzüge und der Wunsch, zu den Wurzeln
zurückzukehren. Nun sind The Satellite
Year unter altem Namen wieder zurück und bringen über Barhill Records
ihr drittes Album „Shipwreck“ heraus. Die Songs stammen zum Teil noch
aus Atlanta Arrival-Zeiten, sind mal düster und atmosphärisch, mal
80er-Synthpop, mal bodenständiger Emo alter Schule. Aber immer mit den
hymnischen Refrains, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen und wie man
sie von The Satellite Year her kennt. „Shipwreck“ steht für eine
Transformation, den künstlerischen Übergang von Atlanta Arrival zurück
zu The Satellite Year. Das Album spiegelt die persönlichen Erfahrungen
eines jeden Mitglieds der letzten Jahre wider: Verlust und Trennung, aber
auch Hoffnung und Lebensfreude. Das Album beginnt mit
dem Titelstück, bei dem zunächst Stimmen (in englischer Sprache) von der
Küstenwache zu hören sind. Dann setzt Satzgesang ein, der auf
Keyboardharmonien liegt. Danach folgen kraftvolle Gitarren und der Song
geht sofort nach vorne los. Sanfte Passagen wechseln sich mit druckvollen
perfekt ab. Das fesselt vom ersten Moment an und hat eine Menge
Poprock-Appeal und Ohrwurmqualitäten. In die gleiche
druckvolle Kerbe schlägt dann auch der nächste Song „Stand The
Mess“. Hier, wie in den meisten Songs, kommen schon fast punkige
Rhythmen auf, die sich mit eingängigen Melodien verbinden. Die zweite Hälfte des
Albums ist nicht ganz so druckvoll und mit Punkelementen versehen, wie die
erste Hälfte. So geht es in „The Depth Of The Sea“ wesentlich
getragener zu. Hier finden sich Postrock artige Züge in dem Instrumental.
Das besitzt Atmosphäre und eine eingängige Melodielinie und stellt einen
Ruhepol nach den druckvollen Songs dar. Elektronisch/rockig
zeigt sich dann über weite Strecken „Haunting Sleep“. In diesem Stück
trifft Synthpop/New Wave auf Punk. „Afraid To Sleep (Interlude)“ ist
ein anderthalbminütiges sanftes Stück, dem dann der Alternative-Rocksong
„Unspoken Words“ folgt. Ein sehr eingängiger Song, der ebenfalls gut
ins Ohr geht. Und auch der Alternative-Rocksong „In The Dark“ hat
Popappeal. Mit dem wunderbaren „The Deaf And The Silent“, das auch
wieder Synthpop und Waveelemente in sich trägt und diese mit einer sehr
eingängigen Melodie verbindet, endet das Album dann. Da hat die Band zum
Ende hin noch mal einen richtigen Ohrwurm rausgehauen. The Satellte Year präsentieren
auf ihrem dritten Album „Shipwreck“ eine klasse Kombination aus Punk,
Poprock, streckenweise New Wave und Synthiepop sowie Postrock. Vor allem
Songs wie „Shipwreck“ und „The Deaf And The Silent“ besitzen
Ohrwurmqualitäten, so dass die Band mit dem neuen Werk keinen Schiffbruch
erleiden wird, im Gegenteil. Stephan Schelle, Juli 2025 |
||||