The Orphaned Bee – Thinking Without Language
Bird’s Robe-Rekords / MGM (2025)

(5 Stück, 23:18 Minuten Spielzeit)

Der renommierte australische Tontechniker und Multiinstrumentalist Brett Tollis steckt hinter dem Synth-Rock-Projekt The Orphaned Bee. „Thinking Without Language“ ist sein Debütalbum, das aber mit 23 Minuten Spielzeit recht kurz ausgefallen ist und eher einer EP entspricht. Es wird am 28.02.2025 veröffentlicht. Die CD erscheint in einem vierseitigen Papersleeve mit vierseitigem Booklet, in dem die Texte abgedruckt sind. Durch den Vocodergesang sind die Texte ansonsten nicht wirklich nachzuvollziehen.


Brett Tollis hat das Album aber nicht allein eingespielt. Die Produktion wird noch von Alex O’Toole (Meniscus) am Schlagzeug, Ron Pollard (Tangled Thoughts of Leaving, Yomi Ship) am Mixing und Piano und Tim Carr (We Lost The Sea, Matt Corby) am Schlagzeug begleitet.

Fünf Stücke finden sich auf der CD (das Album ist auch digital verfügbar) und nehmen den Hörer mit auf eine emotionale Reise durch Optimismus, Schmerz, Freude, Angst und schließlich Erlösung.

Gestartet wird mit dem Stück „Rain“, das schon mal mit einem treibenden Rhythmus und Flächensounds beginnt. Das hat zu Beginn schon ordentlich Drive und wird von Vocodergesang ergänzt. Damit kommt eine Mischung von 80’er-Jahre Synthesizersounds auf, die mit Gitarrensounds ergänzt werden, die an Rockacts der 90’er Jahre erinnern.

Einen stampfenden Rockbeat besitzt dann das zweite Stück, „Water“. Der Vocodergesang ist hier mit Echoeffekten versehen. Musikalisch wird hier eine Wall Of Sounds hochgezogen, was einen sehr kraftvollen Sound ergibt. Im weiteren Verlauf kommen auch noch leicht Industrial artige Rhythmen auf. Ein richtig fettes Ding.

Hymnenhaft mit Rockcharakter zeigt sich dann „Sanctuary“. Nach wenigen Momenten wird es dann aber auch elektronisch und der Vocodergesang setzt wieder ein. Das hat auch was spaciges.

Ein akzentuierter Schlagzeugrhythmus in den sich dann auch noch ein basslastiger Synthrhythmus gesellt, startet dann das Stück „Fire“, das nach wenigen Momenten eine herrliche Melodielinie bekommt.

Mit dem fast sechsminütigen „Ascendance“ endet dann das Album. Auch hier werden teils atmosphärische Sounds und eingängige Melodielinien geboten, die teilweise von einer Hymnenhaften Wall Of Sound durchbrochen werden. Flirrende Sequenzerrhythmen treiben das Stück darüber hinaus an.

Das Musikprojekt The Orphaned Bee hat mit ihrem Debütalbum in EP-Länge ein recht elektronisches Album eingespielt. Die Synthsounds, die in die 80’er Jahre weisen, besitzen darüber hinaus aber auch herrliche Gitarrenlinien und teilweise auch eine Wall Of Sounds. Ein sehr spannendes Debüt, das Appetit auf mehr macht.

Stephan Schelle, Februar 2025

   

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