The Neal Morse
Band – The Similitude Of A Dream Gerade erst hat der US-Amerikaner Neal Morse mit seiner ehemaligen Band Spock’s Beard in Amerika und beim Night Of The Prog-Festival in Deutschland grandiose Gigs abgeliefert und bei vielen Fans für Hoffnung gesorgt, er könnte wieder mit seinem Bruder und den „alten“ Weggefährten ein neues Album aufnehmen, da erscheint am 11.11.2016 ein neues Werk der Neal Morse Band. Es trägt den Titel „The Similitude Of A Dream“. |
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Das
Konzeptalbum „The Similitude Of A Dream“ ist mittlerweile das achte
Studioalbum auf dem die drei Topmusiker Morse, Portnoy und George
zusammengearbeitet haben. Neal
Morse berichtet: „‘The Similitude Of A Dream’ beruht auf dem Buch
The Pilgrim’s Process („Pilgerreise zur seligen Ewigkeit”) von John
Bunyan aus dem Jahr 1678. Dessen Originaltitel lautete ‘The Pilgrim’s
Progress from this world to the that which is to come, delivered under the
similitude of a dream’ (in etwa … „in
Anlehnung an einen Traum”). Das Buch ist die Chronik der spirituellen
Reise eines Mannes, die in der „Stadt der Zerstörung” beginnt und an
einen Ort der Erlösung führt. Irgendjemand hatte mir mal den Vorschlag
gemacht, auf Basis des Buches ein Konzeptalbum zu entwickeln, aber ich
hatte das aus den Augen verloren. Als ich dann letzten Dezember begann,
neue Songs zu schreiben, kam mir das Buch wieder in den Sinn. Ich hatte es
nie gelesen, habe also die Rahmenhandlung gegoogelt und darauf Songteile
und Instrumentals geschrieben. Diese Teile und die Ideen der anderen
Bandmitglieder sind auf geradezu übernatürliche Weise explodiert und
wurden zu diesem Doppelalbum. Amüsant ist eigentlich, dass es nur die
ersten 75 oder 80 Seiten des Buchs abdeckt. Vielleicht hätten wir eine Fünfer-CD-Kollektion
machen sollen? Wer weiß, vielleicht später!” Morse
fährt fort: „Gegen Ende der wirklich kräftezehrenden Aufnahmen sagte
Mike etwas Prophetisches: Jungs, ich glaube, wir haben das Album unserer
Karriere gemacht.” „Ich
glaube ehrlich, dieses ist das Album meiner Laufbahn”, erklärt Portnoy.
„Neal und ich haben jetzt 18 Studioalben zusammen gemacht, und ich
betrachte „The Similitude Of A Dream“ als den absoluten kreativen Höhepunkt
unserer Zusammenarbeit. Ich hatte immer eine Schwäche für
Konzeptdoppelalben wie Pink Floyd’s „The Wall“ oder „Tommy“ von
The Who. Ich bin mal mutig und sage: Wir haben hier ein Album gemacht, das
in einer Reihe mit diesen Meisterwerken steht. Starke Worte, ich weiß.
Aber nach 50 Alben halte ich dieses für das entscheidende Werk meiner
Laufbahn.” „The
Similitude Of A Dream“ ist ein tolles Album geworden, bei dem man die
Handschrift von Neal Morse deutlich heraushört. Die Musik ist fesselnd
und über die volle Zeit der mehr als 100 Minuten halten Neal und seine
Mitstreiter den Spannungsbogen aufrecht. In den einzelnen Stücken sind
zwischendurch Zitate oder Anleihen von Bands wie den Beatles, Deep Purple,
Genesis, Yes, Led Zeppelin, Black Sabbath und weiteren zu finden und doch
– wie gewohnt - wandelt die Neal Morse Band auf ganz eigenen Pfaden. Das
neue Album stellt eine Steigerung gegenüber dem Vorgänger dar und ist in
der Tradition von Spock’s Beard zu ihren besten Zeiten. Schon das
1:42minütige sehr orchestrale „Long Day“ mit dem die erste CD beginnt
und die anschließende „Overture“, die schon mal losrockt und viele
Elemente der kommenden 100 Minuten aufzeigt, weisen nicht nur in das
Konzeptwerk ein, sondern machen auch schon tierisch Spaß. Man merkt der
Band die Spielfreude förmlich an und wird auf das musikalische Werk sehr
gut eingestimmt. Die
Songs gehen dann nahtlos ineinander über, sodass man den Eindruck eines
Longtracks von epischen Ausmaßen hat. Mit der wunderbar verträumten
Ballade „The Dream“, bei dem Neal sehr emotional singt, geht es dann
weiter. Man wird nach diesen Songs schon voll in den Fängen der Band
festgehalten. Mit einem satten Bass geht es dann im nächsten Song „City
Of Destruction“ kraftvoll weiter. Hier sorgen die Protagonisten für
einen sehr ausgewogenen und akzentuierten Einsatz an ihren Instrumenten,
so dass ein magischer Song entstanden ist. Die
Band wechselt die Dynamik, die Lautstärke, die Intensität und vieles
mehr in den einzelnen Stücken, die ihrerseits ein Ganzes ergeben. Mal
gehen sehr rockig, dann wieder jazzig verspielt vor, um im nächsten
Moment dem Prog in vollen Zügen zu frönen. Und in „I’m Running“
treten gar Countryelemente zu Tage. Mit „The Similitude Of A Dream“
ist ein Werk entstanden, das zum Besten gehört, was Neal Morse & Co.
bisher eingespielt haben. Im
Stück „The Ways Of A Fool“ kommt Gesang auf, der nicht von Neal
stammt sondern sich nach Ned Sylvan anhört. Sein kehliger Gesangsstil
passt ganz hervorragend zu dem Song, der darüber hinaus auch noch durch
wunderbaren Satzgesang erweitert wurde. Allerdings habe ich nicht seinen
Namen noch einen Hinweis auf einen weiteren Sänger im Booklet oder dem
Cover gefunden. Das
Album wird in verschiedenen Formaten ausgeliefert: als Doppel-CD, als
Special Edition (die zwei CDs plus die DVD „The Making of a Dream”)
und schließlich als Triple-Vinyl-Album (plus zwei CDs). Mit
„The Similitude Of A Dream“ hat die Neal Morse Band, allen voran Neal
Morse selbst, ein Meisterwerk geschaffen. Das Album ist in sich schlüssig
und baut über die komplette Distanz einen hohen Spannungsbogen auf. Wer
die Musik der frühen Spock’s Beard-Alben oder die Soloproduktionen von
Neal Morse mag sollte hier unbedingt zugreifen. Stephan Schelle, Oktober 2016 |
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