The Girl & The Robot – The Beauty Of Decay

The Girl & The Robot – The Beauty Of Decay
Trisol Music / Soulfood (2010)
(12 Stücke, 46:11 Minuten Spielzeit)

Im Jahr 2009 gründete sich das Electro Pop-Duo The Girl & The Robot. Diese deutsch/schwedische Freundschaft bestehend aus den beiden Musikern Plastique (Sängerin aus Berlin) und Deadbeat (Instrumente – Musiker aus Nora in Schweden) hatte Anfang 2010 mit „Whole/Flowers“ ihre erste Veröffentlichung als Doppelsingle herausgebracht. Am 26.03.2010 folgt nun ein komplettes Album unter dem Titel „The Beauty Of Decay“.


Der Bandname lässt Assoziationen von „Die schöne und das Biest“ oder auch „Der Zauberer von Oz“ (wegen des Blechmanns / Roboters) zu. Man erwartet dabei eine recht sterile und unterkühlte Musik. Doch schon beim ersten Hördurchgang hat mich die Mixtur aus Electro Pop, Elektronik und New Wave gefangen genommen. Das liegt zum einen an den sehr schönen eingängigen Melodien, die mal rhythmisch, dann wieder balladesk rüber kommen, zum anderen fängt einen die Stimme von Plastique sofort ein. Man ist ihr quasi von Beginn an verfallen.

Der Pressetext schreibt einige sehr überschwängliche Sätze, die ich nach dem Hören aber nur unterstützen kann und die ich kaum besser hinbekomme. Daher möchte ich hier einiges zitieren: „In den zwölf zeitlos schönen, glasklaren Elektronikperlen agiert das wunderschöne Mädchen an der Seite eines eigentlich gefühlskalten Roboters, der durch die berauschende Stimme und die betörenden Reize seiner Gefährtin jedoch alles andere als unterkühlte Töne aus seinen Sequenzen erschallen lässt. Ätherisch, geheimnisvoll, beschwörend und unendlich verlockend verleiht sie den schwebenden Kompositionen zwischen Retro-Charme und urbanem Chic das gewisse einnehmende Etwas. Die beeindruckende Stilsicherheit, mit der The Girl & The Robot zu Werke gehen, wird die ganze Spielzeit über nicht aufgegeben und führt dazu, dass bereits ihr Debütalbum ‚The Beauty Of Decay’ derart charakteristisch klingt, wie man es selten auf einem Electro Pop-Debüt vernommen hat: Glitzernde Minimaltropfen, leidenschaftliche Synthieflächen, packende Sequenzen, mal verträumt, mal tanzbare Beats und ganz viel Sehnsucht irgendwo neben COVENANT und RÖYKSOPP werden von Plastique gesanglich veredelt.“

Dieser Meinung kann ich fast nichts mehr hinzufügen. Nur noch soviel: Obwohl Plastique und Deadbeat in ihrer Musik immer mal wieder bekannte Zwischentöne anschlagen, die nach Genregrößen wie Depeche Mode, New Order oder auch Kraftwerk klingen, schaffen sie es doch erstaunlich eigenständig zu klingen. Ihre Musik ist packend und eingängig. Alle Songs des Albums machen einfach nur Spaß. Einen Song hervorzuheben ist nicht möglich, da alle von ausgesprochen hoher Qualität sind.

Die CD wird im sechsseitigen Digipack mit einem 24seitigen Booklet ausgeliefert, in dem sich im Hochglanzformat viele ansprechende, fast schon künstlerisch anmutende Fotos befinden.

Mit „The Beauty Of Decay“ liefert das neue deutsch/schwedische Duo The Girl & The Robot ein faszinierendes Debüt ab, das Hoffnung auf mehr macht. Mein Player wird diese CD jedenfalls so schnell nicht wieder los. Für Freunde des Electro Pop unbedingt zu empfehlen.

Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich von der Qualität der Musik auf der Internetseite www.myspace.com/thegirlandtherobot überzeugen.

Stephan Schelle, April 2010

   

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