The Brute - Brute: One
Timezone (2021)

(9 Stücke, 49:14 Minuten Spielzeit)

Am 19.11.2021 erschien das Debütalbum von The Brute: unter dem Titel „Brute: One“. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich der in Halle geborene und seit längerem in der Schweiz lebende Musiker Daniel Gierke. Schon Jahrzehnte vorher hatte er eine Band, die von den Synthsounds der 80’er geprägt war. Diese Formation zerfiel nach der Jahrtausendwende allerdings. Gut 21 Jahre später ist Gierke mit seinem Soloprojekt am Start.


Das Album, das in einem sechsseitigen Digipack mit zwölfseitigem Booklet erscheint, wurde von Simon Gibson in den Abbey Road-Studios final bearbeitet. Ob Multiinstrumentalist Gierke alles allein eingespielt hat oder Gastmusiker an der Produktion beteiligt waren, ist dem Booklet allerdings nicht zu entnehmen. Die neun Stücke klingen allerdings nicht nach einem Alleingang, sondern haben schon Bandcharakter und erinnern an Bands der Marke Depeche Mode. Gierke verbindet in den Songs sehr gekonnt Elektro, Pop, Rock und cineastische Industrial-Sounds mit eingängigen Melodien. Bereits 2018 veröffentlichte Gierke den ersten Song „And I Want You ...“ auf YouTube. Aufgrund der positiven Resonanz komponierte er weiter Songs, die zu dem Debütalbum führten.

Das Album beginnt mit dem 4:38minütigen Stück „Driving To You“, das als neue Single vorab schon veröffentlicht wurde. Schon dieser erste Song zeigt die Nähe zu Depeche Mode, was sowohl Sound, Melodieführung wie auch den Gesang betrifft. Fette Beats und Riffs eröffnen das Stück, das rockig und elektronisch daherkommt. Zu diesem Song gibt es ein schönes Video bei dem Gierke teilweise vor Szenen aus dem kommenden Musikfilm „Momentum To Die“ agiert. Die Aufnahmen dazu entstanden an Originalschauplätzen des Bond-Klassikers Goldfinger in den Schweizer Alpen und stellen eine Hommage an Bond & Co. dar.

Fette Beats eröffnen auch den zweiten Song „Stay“. Dieser zeigt sich aber getragener als der Opener, aber mit einem fetten Sound. Sequenzerbeats und kraftvolle E-Drums bestimmen dann „Absolute Disgrace“. Ähnlich wie Depeche Mode, spielt auch Gierke mit den Tempi und Variationen der Beats und umhüllt diese mit eingängigen Melodien und fesselnden Synthiesounds. Stimmlich passt Gierkes Gesang sehr gut zu der Musik und erinnert darüber ein wenig an Dave Gahan. In einigen Songs wird seine Stimme darüber hinaus gedoppelt, so dass Chorgesang entsteht.

„And I Want You ...“ das bereits im Jahr 2018 auf YouTube veröffentlicht wurde, beschließt in der Extended-Version mit einer Laufzeit von neun Minuten das Album.

Wer Bands der Marke Depeche Mode mag, der kommt mit dem Debütalbum von The Brute: „Brute: One“ voll auf seine/ihre Kosten. Mastermind Daniel Gierke schafft es das Beste aus den Phasen der Briten zu vereinen und sein eigens Ding daraus zu machen. Ein beeindruckendes Debüt.

Stephan Schelle, November 2021

   

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