The Armada – The Armada
 

The Armada – The Armada
Kingdom rEcords / Just For Kicks (2009)
(16 Stücke, 79:28 Minuten Spielzeit)

Hält man das Album „The Armada” von The Armada in den Händen, so fällt zunächst das äußerst wuchtige Cover auf, das eine Szene aus einem mittelalterlichen Seekampf zeigt. Die erste Assoziation, die ich mit diesem Bild in Verbindung gebracht hab, war, dass es sich um Hardrock oder Metal handeln muss und dass sich da aus verschiedenen Musikergrößen eine neue Supergroup formiert hat. Doch das Booklet verrät, dass es sich bei The Armada lediglich um ein Duo handelt. Die Namen der beiden Protagonisten sagen mir zunächst recht wenig, also leg ich die Scheibe mal in den Player.


Das Duo besteht aus Jeff Martin, den man von der kanadischen Band The Tea Party her kennt und der den Gesang und bis auf Schlagzeug und Perkussion alle Instrumente beigesteuert hat. Für die Schlagwerke ist der Zweite im Bunde, Wayne Sheehy, zuständig. Diese beiden erzeugen auf dem Album einen Sound, der einer kompletten Band gerecht wird.

The Armada liefern handfesten Rock, der sich irgendwo in der Schnittmenge aus Staatenrock, Blues und Led Zeppelin bewegt. Die CD beginnt mit dem Stück „Going Down Blues“, das schon die Anleihen an Led Zeppelin offenbart und ein rauchiges, bluesiges Südstaaten-Flair besitzt. Wie der Name es schon verspricht, so zieren zu Beginn chinesische Klänge den Song „Chinese Whispers“ und auch im Song selbst kommen einige chinesische Klänge durch. Der Song ist rockig, leicht und düster zugleich.

Mit „Broken“ haben die beiden einen Song auf dem Album, der Radioqualitäten aufweist. Jeff’s Gesang kommt dabei recht nah an Bono’s (von U2) heran. Ein toller Song, der sich sofort im Hirn festsetzt. Akustikgitarre und Piano herrschen bei „A Line In The Sand“ vor, das eine sehr schöne Ballade darstellt und mit einem eingehenden Refrain zu überzeugen weiß. Das orientalisch wirkende „Morocco“ lässt sofort wieder Ähnlichkeiten zu Led Zeppelin zur „Physical Graffiti“-Zeit aufkommen.

Mit „Black Shake Blues“ geht es direkt in den Süden der USA. Man hat das Gefühl als ob man irgendwo auf der Veranda einer Ranch mit Blick auf ein Maisfeld sitzt und neben einem Gitarre spielenden Musiker sitzt, der den Blues gibt. „The Rosary“ ist eine Rockpopnummer die ebenfalls sehr gut ins Ohr geht. Es ist wohl der kommerziellste Titel des Albums. In „Baby’s Come Undone“ kommen wieder diese orientalischen Sounds (wahrscheinlich Sitar) zu Gehör. Auch dieser Titel schielt so ein bisschen in die kommerzielle Ecke, klingt dabei aber ein wenig psychedelsich.

„Closure“ ist wieder ein an Led Zeppelin erinnernder Track, der durch eine sehr schöne Melodie und harte Riffs besticht, während „Invocation“ durch Jeff’s Gesang etwas düster rüberkommt. Das Album endet dann mit dem sehr balladesken „I Want You“, das wieder etwas nach U2 klingt.

Dem gut dreiviertelstündigen Album wurde noch eine gut halbstündige EP beigefügt, auf der fünf Stücke des Albums in Liverversionen enthalten sind.

The Armada ist ein sehr gelungenes Debüt, dass Freunden, die sich im Umfeld von The Tea Party oder Led Zeppelin wohl fühlen, gefallen wird. Das Album bietet eine Mixtur aus Hardrock, Blues, Psychedelic und sogar rockorientierter Popmusik. Sowohl die rockigen Passagen wie auch die balladesken Stücke können dabei überzeugen. Mir hat das Album Spaß gemacht, daher Daumen hoch.

Stephan Schelle, Juli 2009

   

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