Talea Jacta meets Electric Moon - Sabotar
Sulatron Records / Broken Silence(2021)
(3 Stücke, 41:27 Minuten Spielzeit)

Auf „Sabotar“ treffen die zwei Talea Jacta und Electric Moon Bands aufeinander, die in etwas mehr als 40 Minuten ein psychedelisches Neo-Krautrock-Feuerwerk abbrennen. Beide Bands trafen sich am 20.09.2019 in Lissabon im Kultclub Sabotage um ein gemeinsames Konzert zu bestreiten. Das Album „Sabotar“ ist ein Mitschnitt dieses Konzertes. Leider hat das Sabotage den Corona-Lockdown nicht überlebt und so ist das Album auch gleichzeitig eine Hommage an diesen Club.


Im Pressetext ist zu lesen: Electric Moon ist Deutschlands beliebte Psychedelic Rockband, die Europa betourte und gefühlte 100 Alben in ihren bisherigen 12 Jahren veröffentlichte, und ihr bedarf es keiner weiteren Worte.

Talea Jacta ist eines von Portugals bestgehüteten Geheimnissen. Das Duo Joao Pais Filipe an Schlagzeug und Percussions, und Pedro Pestana, der Gitarrenzauberer der 10000 Russos, ist einfach umwerfend! Beides sehr beliebte Musiker, die ständig um die Welt touren. Joao hat sich außerdem mit seinen wunderschönen, selbst gehämmerten Gongs und selbstgebauten Schlagzeugen einen guten Ruf gesichert!

Auf der Bühne standen Pedro Pestana (Gitarre, Effekte), Joao Pais Filipe (Schlagzeug, Percussion), Komet Lulu (Bass, Effekte), Pablo Carneval (Schlagzeug) und Sula Bassana (Gitarre, Effekte).

Das Album, das von Eroc gemastert wurde, kommt auf marmoriertem 180 Gramm Vinyl sowie als CD im gatefold Digisleeve heraus. LP und CD sind jeweils auf 500 Stück limitiert!

Die drei Stücke sind mit „Part 1“ bis „Part 3“ betitelt. Los geht es mit dem 6:31minütigen „Sabotar Part 1“. Wabernde elektronische Sounds starten in diesen Track und sorgen zunächst für eine psychedelische Stimmung. Nach wenigen Momenten kommen Percussion, Schlagzeug und Bass als Rhythmusgeber hinzu, während die beiden Gitarristen atmosphärische und verzerrte Sounds hinzufügen. Das ist die pure Hypnose aus Klängen und Rhythmen.

Das 14:50minütige „Sabotar Part 2“ beginnt zunächst mit einigen Effekten, die eine surreale Klanglandschaft erzeugen. Das klingt wie zu frühen Pink Floyd-Zeiten. Nur ganz langsam entwickelt sich dieses Stück, in dem sich erst ab gut der Hälfte eine Struktur und leichte psychedelische Harmonien herauskristallisieren. Im zweiten Teil wird es dann immer druckvoller und ekstatischer.

Den Abschluss bildet dann das 20:05minütige „Sabotar Part 3“. Sehr ruhig und sphärisch geht es hier los. Es dauert  mehr als zwei Minuten bis rhythmische Elemente auftauchen und der Track an Fahrt gewinnt. Sobald sich hier aber Percussion, Schlagzeug und Bass als Rhythmusuntergrund hinzugesellen, geht die Post richtig gut ab und man wird in einen hypnotischen Mahlstrom gezogen.

Der Livemitschnitt „Sabotar“ der beiden Bands Talea Jacta und Electric Moon ist ein hypnotischer Mahlstrom, bestehend aus Psychedelic- und Neo-Krautrock. Einsteigen und abdriften.

Stephan Schelle, Dezember 2021

   

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