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Synthagma -
Radical Animal Synthagma ist eine neue Band aus deutschen Landen (dem nordrhein-westfälischen Leichlingen). Die Gründungsmitglieder sind aber keine unbeschriebenen Blätter, haben sie doch in verschiedenen Bands gespielt. Im Progbereich dürfte vor allem ihre Band Inquire, die von 1996 bis 2003 bestand und in 2009 kurzzeitig wiedervereint wurde, bekannt sein. Am 06.06.2025 veröffentlichen Synthagma ihr Debütalbum „Radical Animal – Of What Ferris Perceives Facing His Reflection“.Die CD kommt in einem vierseitigen Papersleeve heraus, das nur wenige Infos bereit hält. |
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Mit
„Radical Animal Pt. 1“ startet das Album zunächst sakral. Man hört
zunächst Stimmen wie in einer Kirche. Dann setzt eine Art sakraler Gesang
ein und eine Kirchenorgel spielt eine Melodie. Das klingt voluminös und
startet stimmungsvoll mit einem hohen Spannungsbogen. Dann setzt Roland
Eichler-Hungerbachs Gitarre ein und setzt einen Kontrapunkt zur
Kirchenorgel. Das könnte ich mir auch gut Als Soundtrack für einen
Thriller oder Horrorfilm vorstellen. Ab der Hälfte des Instrumentaltracks
übernehmen nun Gitarre, Bass, Schlagzeug und Keyboards das Zepter und
gehen in einen Progtrack über, der auch ein wenig an italienische Bands
erinnert. Zum Ende hin setzt wieder ein Chor ein, was ein monumentales
Flair verströmt. Elektronische
Klänge, die ein wenig an Bands wie die Ozric Tentacles erinnern, führen
dann in das zweite Stück „Fenris“ ein. Dann setzt aber auch schon die
Gitarre ein, die auch mal recht verzerrt rüberkommt. Die Keyboards und
die sehr schön gespielte Gitarre wechseln aber schon nach wenigen
Momenten in einen sehr proggigen Part. Das etwas mehr als achtminütige Stück
bietet Struktur-, Melodie- und Rhythmuswechsel und bleibt so über die
volle Strecke spannend. Gitarrist Roland Eichler-Hungerbach agiert dabei
in einigen Passagen wie Steve Hackett. Ein
herrlich retromäßiges Orgelintro startet dann in den nächsten Track
„Sound Of A Cat’s Footstep“. Ein leichter Genesis-Touch kommt dann
ab der Mitte des Tracks auf, was wiederum an der herrlichen Gitarrenarbeit
liegt. Eine
sanfte Keyboardmelodie, die mich wieder an Genesis & Co. erinnert,
leitet das mehr als neunminütige „Power“ ein. Dann setzen atmosphärische
Flächen ein, die von Vogelgezwitscher und Akustikgitarre begleitet
werden. Nun setzt Gesang und eine liebliche Flötenmelodie ein. Das verströmt
ein bisschen Folk-Prog. Aber schon nach einigen Minuten ändert sich das
Bild erneut und ein druckvoller Instrumentalpart, der an den 70’er Jahre
Prog andockt, kommt auf. „Radical
Animal Pt. 2“ bringt es auf 14 Minuten Spielzeit und ist damit der längste
Track des Albums. Ein sehr abwechslungsreiches Stück im besten
Progrock-Stil. Der dreieinhalbminütige „Epilog“, in dem die sakrale
Stimmung von „Radical Animal Pt. 1“ aufgenommen wird und das in der
Mitte einen herrlich elektronischen Part aufweist (erinnert ein wenig an
Tangerine Dreams 2002’er Album „Inferno“), beschließt dann das
Album. Synthagma
hat mit „Radical Animal – Of What Ferris Perceives Facing His
Reflection“ ein klasse Debütalbum veröffentlicht, das auch klanglich
voll überzeugt. Stephan Schelle, Juli 2025 |
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