Sweet William – Brighter Than The Sun

Sweet William – Brighter Than The Sun
d-monic (www.d-monic.net) (2010)
(14 Stücke, 68:14 Minuten Spielzeit)

Das Trio Sweet William stammt aus dem Raum Kerpen und wurde von Sänger und Gitarrist Oliver Heuer bereits im Jahr 1986 gegründet. Nach einigen Veröffentlichungen in den 90’ern tourten sie in dieser Zeit durch Europa und spielten unter anderem Gigs in Holland, Belgien, England, Frankreich und Tschechien. Ihr 98’er Album „Show“ konnte sich in den Alternative-Charts gar bis auf Platz 15 hocharbeiten. Nach einigen Umbesetzungen ist das LineUp mit Oliver, Frank Breuer (Bass, Electronics) und Markus Gerlach (Schlagzeug, Perkussion) konstant.


Nach zahlreichen Veröffentlichungen kommt das neue Album mit dem Titel „Brighter Than The Sun“ im Mai 2010 heraus. Stilistisch bietet das Trio eine Mischung aus elektronischem Rock, Wave und Pop, gepaart mit psychedelischem Gesang. Gleich der Opener führt den Hörer in diese Richtung, bei dem man schon Ansätze von Depeche Mode (im Zeitlupentempo), David Bowie und Alternativerock ausmachen kann, die zu einem neuen Sound zusammenfügt werden. Sehr eingängig kommt dieser erste Song „Be Around“ aus den Boxen und Olivers leicht psychedelisch wirkende Stimme passt sich der Gesamtstimmung dabei gut an.

Zunächst elektronischer, dann aber mit einem härteren Schlagzeug versehen, kommt der zweite Track „Lonely Bedroom“ daher, der aber den gleichen Stil, wie im Eröffnungsstück aufweist. Der nächste Song, „Creature“, wirkt auf mich wie eine monotone Reise durch eine Einöde, so langsam und gemächlich gehen die drei hier zur Sache. Stampfende monotone Beats beherrschen dann das Titelstück. Gesang und Melodie sind hier etwas stupide. Ein Stück, das mich nicht umhaut, vor allem weil Olivers Gesang hier auf mich uninspiriert und gelangweilt wirkt.

Besser geht es dann im Folgenden „Never Leave“ zu, das in seiner Midtempo-Art überzeugen kann. „Shimmer“ wirkt auf mich zwiespältig, denn es enthält sowohl sehr schöne melodische Momente, wirkt aber stellenweise auch wieder etwas uninspiriert. Irgendwie fehlt ihm das gewisse Etwas, ohne dass ich das nun genauestens festmachen kann. Und genau das ist auch das Manko dieser Scheibe. Die Ansätze und Melodien sind recht gut, doch es fehlt der notwendige Druck, die Transparenz und Inspiration. Wahrscheinlich würde dem Album eine professionelle Abmischung gut tun, um noch mehr aus der Musik herauszuholen.

Vor allem die Ähnlichkeiten zu Electrobands wie Depeche Mode, treten auf dem neuen Werk „Brighter Than The Sun“ zu Tage. Die drei verbinden diesen Sound mit rockigeren Elementen, ohne die elektronischen Zutaten zu vernachlässigen. Das klingt auf die Dauer leider etwas gleichförmig und der besondere Kick scheint zu fehlen. Trotz alledem sind einige sehr schöne Songs auf dem Album enthalten.

Stephan Schelle, Juni 2010

   

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