Sunrunner - Sacred Arts Of Navigation
Fastball Music / BOB-MEDIA (2022)

(11 Stücke, 56:37 Minuten Spielzeit)

Sunrunner ist eine Band, die im Jahr 2011 ihr Debütalbum veröffentlichte. Das neueste Werk, das am 11.03.2022 unter dem Titel „Scared Arts Of Navigation“ erscheint, wurde vom LineUp Joe Martignetti (E- und Akustikgitarren, Bouzouki, Backgroundgesang), Ted MacInnes (Schlagzeug, Percussion, Backgroundgesang), David Joy (Bass, Backgroundgesang) und Bruno Neves (Gesang) eingespielt. Daneben waren als Gäste noch Marcus Jidell (Slide-Gitarren-Solo bei „Dragonship“ und Backgroundgesang bei „Where Is My Hone“) sowie Frank Navarro Bas bei „Promise Of Gold“ und einige Parts bei „Navigating The Apocalypse“ beteiligt.


Thematisch führt „Sacred Arts Of Navigation“ das Thema des letzten Albums fort, in dem es im weitesten Sinne um die Verknüpfung zwischen technologischem Fortschritt und primitiven menschlichen Eigenschaften geht. Dieses Thema hat der Künstler Jan Barlow erneut eindrucksvoll im Albumcover eingefangen.

Die CD wird in einem Digipack mit zwölfseitigem Booklet ausgeliefert, in dem sich alle Songtexte und einige Grafiken befinden. Elf Stücke befinden sich auf dem Album, deren Laufzeiten zwischen 1:04 und 12:24 Minuten liegen.

Mit dem kürzesten Stück, dem einminütigen „The Launch“, starten Sunrunner mit einem instrumentalen Intro in ihr neues Album. Das geht dann auch gleich nahtlos in den ersten Song, den 5:40minütigen „Promise Of Gold“ über. In diesem Stück zeigt sich dann in welche Richtung die Band auf dem Album ans Werk geht, nämlich Rock mit Metal- und Progeinschlag. Die Band lässt die Gitarren nach vorn schnellen, unterfüttert von einem druckvollen Schlagwerk. Es wird dann auch mal der Rhythmus zurückgenommen und die Band baut ruhigere Passagen mit variablem Gesang ein. Insgesamt ein spannender Beginn.

Das 5:27minütige „Faraway Worlds“ beginnt mit heavy Schlagwerk und fetten Gitarrensounds. Die Gitarrenlicks klingen dabei eine Spur nach Bands der Marke Black Sabbath & Co. Ein etwas düsterer Song. Das Tempo und der Druck werden dann im folgenden, 3:53minütigen „Invisible Demon Of Ideology“ angezogen und die Band geht im Hochgeschwindigkeitstempo an die Sache. Darin baut sie ein Break mit fettem Basslauf ein. Das Ganze wirkt auf mich aber zu unruhig.

„Where Is My Home“ startet mit fetten Riffs und einer recht eingängigen Melodie. Gitarren und Schlagwerk übertönen aber ein ums andere Mal alles. Ansonsten ein guter Song. Akustikgitarren und Percussion sorgen dann im gut vierminütigen „Acadia Morning Ride“ für etwas Entspannung für die Ohren, da die Band in diesem Instrumental sehr melodisch mit leicht mediterranem Flair zu Werke geht. Dafür gibt es gleich im nächsten Song „Obstacle Illusion“ wieder ein heftiges Brett auf die Ohren. Dann fügen sie aber mit „Dragonflight“ noch ein sehr ansprechendes Instrumental ein, das treibende Rhythmen und eingängige Riffs besitzt. Ein Highlight ist dann die 4:36minütige Ballade „Last Night In Tulum“, die gut ins Ohr geht.

Nach dem 4:15minütigen „No Mess, No Magic“ kommt dann mit dem epischen, 12:24minütigen „Navigating The Apocalypse“, in dem sich die Band so richtig über unterschiedliche Stilrichtungen hinweg austoben kann, der krönende Abschluss. In diesem Song geht die Band recht abwechslungsreich vor und baut einige Stile in ihren Sound ein. Das Highlight des Albums.

„Sacred Arts Of Navigation“ der Band Sunrunner hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Zum einen finden sich darauf ganz gute Melodien, zum anderen wird der Sound von der Wall of Guitars doch für meinen Geschmack zu sehr dominiert. Hier empfehle ich in jeden Fall vorher Probezuhören.

Stephan Schelle, März 2022

   

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