Subsignal - Touchstones

Subsignal - Touchstones
ZYX / Goldencore Records (2011)
(12 Stücke, 75:24 Minuten Spielzeit)

Die Süddeutsche Band Subsignal, die sich im Jahr 2009 aus Teilen der beiden Progressivemetal-Bands Sieges Even (Markus Steffen und Arno Menses) und Dreamscape (Ralf Schwager und David Bertok) sowie dem neuen Schlagzeuger Roel van Helden zusammengeschlossen hat, sorgte im Herbst des gleichen Jahres mit ihrem Debütalbum „Beautiful & Monstrous“ für mächtig Aufsehen. Zwei Jahre sind seither ins Land gegangen und nun kommt am 30.09.2011 der lang erwartete Nachfolger auf den Markt.


Das neue Album heißt „Touchstones“ und bietet auf mehr als 75 Minuten Progressivemetal vom Feinsten. Ich kann an dieser Stelle schon mal sagen, dass sich das Warten gelohnt hat, denn auch „Touchstones“ ist voll von herrlichen Melodien und druckvollen Rhythmen, die dem Erstling in Nichts nachstehen.

Mit vertrackt angelegtem Rhythmus startet der Opener „Feeding Utopia“. Schnell kommen Metal-Riffs und Keyboardsounds hinzu. Das Ganze klingt zunächst wie eine Ouvertüre, doch dann setzt der Gesang ein. Zunächst scheint aber nicht Arno am Mikro zu stehen, denn die Stimme hört sich etwas anders an. Nach wenigen Momenten erklingt dann aber Arno’s bekannte Stimme und es entwickelt sich ein typischer Subsignal-Song. Auch Satzgesang ist im späteren Verlauf zu hören, der aber wieder durch mehrfach aufgenommene Passagen von Arno’s Gesang zusammengestellt sein kann. Schon dieses erste Stück kann auf ganzer Länge durch seine Melodik und Rhythmik überzeugen. Hier kann sich schon mal jeder einbringen, denn alle Instrumente sind deutlich herauszuhören. Ein Wechsel der perfekten Art zwischen Prog und Metal.

Es folgt das unter die Haut gehende „My Sanctuary“, das durch die eingängige Melodie, Gitarrenparts und Arno’s Gesang diese Gänsehauttreibende Atmosphäre verströmt. Härter geht es aber auch, das beweisen die Fünf bei „Echoes In Eternity“, dass mit seinen Riffwänden und dem Schlagzeuggewitter an Produktionen von Sieges Even erinnert. Aber auch hier schälen sich eine Melodielinie und tolle Gesangspassagen heraus, die den Song ausmachen.

„The Size Of Light On Earth“ ist ein Song, der sich ebenfalls unter die Haut schiebt. Zunächst wird Arno von Keyboards begleitet, später dann gesellen sich intelligent gemachte Rhythmen und Gitarrenriffs hinzu, ohne die Harmonie zu durchbrechen. Ganz im Gegenteil. Diese Art von Songs machen die Musik von Subsignal aus und sorgen dafür, dass ein gewisser Suchtfaktor aufkommt.

Ein weiteres in dem von Highlights nur so strotzenden Album ist „Embers – Part I: Your Secret Is Safe With Me“. In diesem Song kann man sich total verlieren. Und danach folgt mit dem Titelstück, das es auf elf Minuten bringt gleich der nächste Knaller. In diesem Stück variieren sie unterschiedliche Strukturen und Rhythmen. Was zunächst sanft, orchestral und verträumt beginnt, wechselt nach anderthalb Minuten in einen kraftvollen Rocktrack mit sägenden Gitarren. Und mit dem melodiösen „Con Todas Las Palabras“ beschließen sie dann das Album auf eindrucksvolle Weise, denn der Song setzt sich förmlich im Hirn fest.

Spätestens mit „Touchstones“ haben sich Subsignal in die erste Liga der Progmetalbands gespielt und damit ihren Stellenwert bzw. ihre Klasse bewiesen. Ihr Erstling war keine Eintagsfliege, ganz im Gegenteil. Ob harte Passagen oder sanfte, eingängige Melodien, Subsignal beherrschen beides perfekt. Über das Debütalbum habe ich geschrieben, dass sie damit die Szene aufmischen werden. Mit ihrem zweiten Album, das am 30.09.2011 erscheinen wird, signalisieren Subsignal ihren Mitbewerbern schon mal, dass diese die Mäntel aus dem Schrank holen und sich warm anziehen können. Ich kann das neue Album nur wärmstens empfehlen.

Stephan Schelle, Juli 2011

   

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