Subsignal – A
Song For The Homeless Die aus München stammende Band Subsignal muss man in Prog- und Progmetal-Kreisen nicht mehr groß vorstellen. Seit ihrem 2009’er Debütalbum „Beautiful & Monstruos“ liefern sie regelmäßig hochwertige Alben ab. Ihr letztes Studioalbum mit dem Titel „La Muerta” erschien 2018. Mit diesem Album in der Tasche sind sie auf eine umfangreiche Tour gegangen, die sie am 28.03.2019 ins Rind nach Rüsselsheim führte. Von diesem Auftritt erscheint am 22.05.2020 ein Mitschnitt unter dem Titel „A Song For The Homeless“. |
||||
Dem
Mitschnitt ist das deutlich anzuhören. Sänger Arno Menses, Gitarrist
Markus Steffen, Bassist Ralf Schwager, Keyboarder Markus Maichel und
Schlagzeuger Dirk Brand absolvierten traumwandlerisch mit einer großen
Portion Spielfreude dieses Konzert. Allerdings muss ich sagen, dass ich
die Band mehrfach live gesehen habe und die Jungs jedes Mal in Topform
waren. Subsignal
haben nicht versucht ihre sehr komplex angelegten Stücke ihrer
Studioalben soundtechnisch eins zu eins live umzusetzen. Das wäre auch
nur sehr schwierig möglich gewesen. Vielmehr haben sie den Songs ein
Livegewand verpasst, das rauer, aber dadurch vor allem authentisch klingt.
Und dass sie mittlerweile ein sehr eingespieltes Team sind, das haben sie
schon bei zahlreichen Gigs bewiesen. Sie gehören damit zur Speerspitze
der deutschen Prog-/Progmetal-Szene und haben ihren ganz eigenen Stil
entwickelt, der sofort herauszuhören ist. Auf
dem Programm standen neben vier Stücken ihres damals aktuellen Albums
„La Muerta” auch Songs vorangegangener Werke. Mit dem Titelsong ihres
2011’er Albums „Touchstone“, das von einem Intro eingeläutet wird,
beginnt das Album. Schon hier ist herauszuhören, dass man die
Publikumsreaktionen sehr gut eingefangen hat, so dass auch in den
heimischen vier Wänden Liveatmosphäre aufkommt. Nach gut anderthalb
Minuten starten Subsignal mit fetten Gitarrenriffs, druckvollem Schlagwerk
und akzentuiert gesetzten Pianoklängen in den Song. Auch der markante
Satzgesang, den die Band in ihre Stücke einbaut, zeigt sich hier schnell.
Die Qualitäten von Sänger und Frontmann Arno Menses zeigen sich auch
live. Wer Shows der Band gesehen hat, der weiß mit welcher Energie und
Leidenschaft er regelmäßig auf der Bühne ans Werk geht. Das hört man
auch aus der Aufnahme heraus. Das
wunderbare „Bells Of Lyonesse“ vom „La Muerta“-Album eröffnet
dann an Position Drei den Reigen der aktuellen Songs. Hier geht die Band
außerordentlich melodisch mit einem Rhythmus, der zum Mitklatschen
auffordert, ans Werk. Der Hymnische Refrain sorgt dabei für Gänsehaut.
Mit dem atmosphärischen „The Sea“ geht es dann ins Jahr 2009 zurück
zu ihrem Debütalbum. Auch das folgende „Walking With Ghosts“ ist vom
Debütalbum und gehört mittlerweile zu den Bandklassikern, die gerne live
gespielt werden. In diesem Stück zeigt Arno seine ganze Bandbreite, während
die Band durch wunderbare Melodiebögen und Breaks hervorsticht, die dem
Song einen proggigen Anstrich verleihen. Markus’ Gitarrenbearbeitung
sticht dabei immer wieder heraus. Es
folgt dann mit „Even Though The Stars Don’t Shine“ ein Song, der
AOR-Elemente besitzt und mit einem Rhythmus versehen ist, der sofort vom
Publikum aufgenommen wurde. Einige Gitarrenlicks erinnern dabei ein wenig
an Bands der Marke Saga & Co. Dieser Song gehört mit seiner mitreißenden
Melodie zu den eingängigsten und radiotauglichsten von Subsignal. An
das komplexe „The Passage“, mit seinen abwechslungsreichen Parts,
schließt dann ein mehrminütiges Schlagzeugsolo von Dirk Brand an, der
hier sein Können zeigen kann. Weiter geht es mit dem wunderbaren Titelstück
von „La Muerta“, gefolgt vom sehr proggigen, an Rush erinnerndes,
„My Sanctuary“ sowie ein kurzes, mit Streichern versehenes „Time And
Again“, das dann in „Paraiso“, eines der Highlights, nahtlos übergeht.
Mit dem weiteren Highlight „Paradigm“ (wie der Opener ebenfalls vom
„Touchstone“-Album) endet dann der tolle Livemitschnitt aus Rüsselsheim. Die
CD erscheint in einem vierseitigen Digipack mit zwölfseitigem Booklet.
Sie ist ein hervorragendes Livedokument der Münchner Band, die damit noch
mehr Fans gewinnen sollte. Die Jungs von Subsignal sprühen während des
Auftritts nur so vor Spielfreude und präsentieren die Songs in
kraftvollen Versionen, die mitreißend dargeboten werden. Ein Muss für
den Subsignal-Fan. Stephan Schelle, April 2020 |
||||