Streetmark – Sky Racer
Sireena Records / Broken Silence (1981 / 2015)

(9 Stücke, 33:33 Minuten Spielzeit)

Gut anderthalb Monate, nachdem Sireena Records mit „Dry” das dritte Album der deutschen Rockformation Streetmark veröffentlichte, geht es am 05.06.2015 auch schon mit einer weiteren Wiederveröffentlichung der Düsseldorfer Formation weiter. „Sky Racer“ markierte das vierte Werk von Streetmark, bei dem von der Urbesetzung nur noch Dorothea Raukes übrig geblieben war. 


Auf dem 1981 bei Sky Records erschienenen letzten Studioalbum wurde Dorothea Raukes (Keyboards, Gesang) von Stephan Jehring (Bass), Dickie Hank (Gitarre) und Bogdan Skowronek (Schlagzeug) unterstützt.

Auch wenn Raukes & Co. nicht der aufkommenden „Neuen Deutschen Welle“ folgen wollten, so ist der Zeitgeist, der sich in den vielschichtigen Kompositionen widerspiegelt (zum Beispiel kommt Reggae auf und der Song „You Want It“ ist klar in der Strömung der aufkommenden 80’er verhaftet) und immer noch stilistisch Classic-, Progressive-, Krautrock und elektronische Musik miteinander verbindet, doch deutlich herauszuhören. Aufgenommen wurde das Album in den Dierks-Studios, in denen zuvor auch schon die Scorpions produziert wurden.

Das ReRelease des Albums wurde von den Originalbändern gezogen und erscheint erstmals auf CD. Leider existierten wohl keine weiteren Aufnahmen, so dass man als Fan auf Bonusstücke verzichten muss und das Album somit gerade mal eine halbe Stunde lang ist. Dafür wurde dem vierseitigen Digipack ein achtseitiges Booklet mit Linernotes und zwei Fotos spendiert. Allerdings unterscheiden sich der Text nicht von der Wiederveröffentlichung von „Dry“.

Funky/krautig geht es zunächst im Opener „We Have Won“ zu. Damit beginnt das Album sehr eingängig und radiokompatibel. Elektronisch wird es dann im nächsten Stück „I Will Follow You“, bei dem zunächst Dorothea ein Keyboard-Intro spielt. Danach entwickelt sich der Song zu einem treibenden Stück. Markant sind hier aber die typischen 80’er-Jahre Keyboardsounds, die den Zeitgeist widerspiegeln.

„Lullaby“ ist, dem Titel entsprechend ein einlullender Song, zumindest bis er nach gut anderthalb Minuten in einen recht proggigen, aber immer noch recht verhaltenen Part abschweift. Ein wenig erinnert mich das ganz entfernt an Alan Parsons-Balladen, was sicherlich auch an Dorotheas Gesang liegt. Mit „When You Got That Feeling“ ziehen Streetmark dann aber wieder den Rhythmus gründlich an. Der Song ist ein richtiger Rocker.

Reggaerhythmen tauchen dann beim Instrumentalstück „Stick To Reggae“ auf. Eine sehr relaxte Nummer in der Prog mit Reggae vermischt wird. Im Folgenden ebenfalls instrumentale Titelstück nimmt die Band dann aber wieder richtig Fahrt auf. Ein richtig treibender Track, der auch heute noch Spaß macht und an frühere Großtaten anschließt. Ein bisschen folkig wird es dann gar im abschließenden Instrumentalstück „Streaming“, das ein Duett aus Akustik- und E-Gitarre darstellt.

Auch wenn „Sky Racer“ nicht ganz an die Klasse des vorangegangenen Albums heranreicht, so ist es doch sehr zu begrüßen, dass Sireena-Records dieses Werk ausgegraben und erstmals auf CD veröffentlicht hat. Ich wünsche mir allerdings, dass die beiden ersten Alben ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen.

Stephan Schelle, Mai 2015

   

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