Steelmade – The Stories We Tell
Fastball Music / Soulfood (2018)
(12 Stücke, 47:29 Minuten Spielzeit)

Die schweizer Rockband Steelmade wurde 2015 gegründet (damals noch als Quartett) und debütierte mit dem Album „Love Or A Lie“, das nicht nur in der Heimat der Band für viel Aufsehen sorgte. Zwei Jahre sind seither vergangen und die Band, nun nur noch zu Dritt in der Besetzung Paul Baron (Gesang), Joe Williams (Schlagzeug) und Jadro (Gitarre), legt mit „The Stories We Tell“ am 30.03.2018 ihren zweiten Longplayer nach. 


Erdiger Rock mit einem Hauch Alternative gepaart mit lyrischer Feinarbeit, die dem wahren Leben mit Intelligenz und Tiefe die Stirn bietet. Mit einer perfekt aufeinander abgestimmten Rhythmus-Fraktion, knackigen Riff-Läufen und einer Stimme an vorderster Front begeistern Steelmade jeden Rockmusik-Fan. Dabei versteht es die Band, überaus gekonnt mit einigen stilistischen Überraschungen aufzuwarten und somit jedem Song einen individuellen Wiedererkennungswert zu verpassen. Damit entzieht sie sich elegant klassischen Genre-Vergleichen und präsentiert mit dem letzten Albumtitel „We Are Bizarre“ den sprichwörtlich perfekten Abschluss für „The Stories We Tell“. So weiß es der Pressetext zu berichten.

Ein Dutzend Songs im radiokompatiblen Format zwischen 3:11 und 4:40 Minuten Spielzeit finden sich auf der CD. Mit dem Opener „Remember When (A Piece Of Contemporary History)“ beginnt das Album recht rockig. Leicht brachial wirkende Gitarrenriffs treffen hier auf knackigen Rock. Was in diesem ersten Track sofort auffällt ist Paul’s Stimme, die mich ein wenig an James Hetfield von Metallica erinnert ohne ihn aber zu imitieren.

Der Titelsong kombiniert eine kindliche Eingangsmelodie wie aus einer Spieldose, um dann in einen kraftvollen, atmosphärischen Midtempo-Hardrocksong überzugehen. „Fairytales Of Childhood Days“ bietet herrlichen Retro-Hardrock, bei dem man kaum sein Bein ruhige halten kann, während sich „Ashes Over Waters“ im Alternative-Hardrock, kombiniert mit Punkattitüden, bewegt.

„Trial And Tribulation“ ist mit seinem anfänglichen fetten Bassmotiven und den herrlichen Gitarrenpassagen ein grandioser Song mit Popappeal. Danach gehen die Drei im Song „The Best For Last“ dann wieder sehr druckvoll metallisch zur Sache. Knackige Gitarrenriffs und ein treibendes Schlagzeug treffen auf eine eingängige Melodie. Und in „Deal With The Devil“ und „Stupidity“ ziehen sie die Metalgurte noch enger.

Das die Band qualitativ auf hohem Niveau spielt beweist, dass sie mit dem Song „We are Bizarre“ zum 35. Deutschen Rock und Pop – Preis nominiert wurden. Mit diesem Song endet auch ihr neues Album. Ein klasse Rocksong.

Mit ihrem zweiten Album „The Stories We Tell“ zeigt die aus der Schweiz stammende Band Steelmade mehrere Facetten ihres Könnens. Herausgekommen ist ein sehr abwechslungsreiches Album mit kraftvollen Rhythmen, tollen Gitarrenriffs und herrlichen Melodien.

Stephan Schelle, Januar 2018

   

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