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Sounds Of New
Soma – The Story Of Sam Buckett Sounds Of New Soma besteht aus den beiden Musikern Alex Djelassi und Dirk Raupach. Das Duo veröffentlichte unter dem Projektnamen Sounds Of New Soma 2014 ihr Debütalbum „Beyond The Acid Dream“. Das Album mit seinen scheinbar schwebenden Longtracks wurde in der Presse oft mit Musik der Berliner Schule, Tangerine Dream und Krautrock im Allgemeinen in Verbindung gebracht. In der Szene erlangte es schnell einen gewissen Kultstatus unter Fans psychedelischer Musik. Ab dem zweiten Album „Moebius Tunnel“ wurde ihr Sound dann experimenteller. |
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Am
14.02.2025 erscheint das neue Album von Sounds Of New Soma, das den Titel
„The Story Of Sam Buckett“ trägt, digital und auf Vinyl. Jede
Albumseite enthält jeweils sechs Stücke. Die Laufzeiten der Stücke
bewegen sich zwischen 3:27 und 4:56 Minuten Spielzeit. Als Gastmusiker
sind Armin Schopper (Schlagzeug) und Steffen Gründel (Saxophon) noch mit
von der Partie. Das
Album erzählt die Geschichte von Sam Buckett, einem US-Wissenschaftler,
der bereits in den 1920er Jahren an der Möglichkeit der bemannten
Raumfahrt forschte. Er präsentierte seine Forschungsergebnisse mehrmals
vor hochrangigen Regierungsvertretern, die sie als irrational abtaten. Am
Ende wurde Sam Buckett von der Regierung ignoriert und von seinen Kollegen
verspottet. Dennoch setzte er seine Forschungen in einem geheimen Labor in
Rhode Island fort. Ein paar Vertraute halfen ihm bei seinen Forschungen.
Im Laufe der Jahre entwickelte das kleine Team verschiedene Methoden für
eine mögliche bemannte Raumfahrt und machte sich schließlich an den Bau
eines Raumschiffs namens Quasar. Gestartet
wird mit „Rhode Island 1929“, das recht mysteriös beginnt, nach
wenigen Momenten aber durch einen pulsierenden Sequenzersound einen
treibenden Rhythmus bekommt. Eingeschoben werden danach einige
Sprachsamples. Insgesamt ein recht mysteriöses Stück. Im
folgenden „Higgs-Bosonometer“ werden pumpende Sequenzerbeats und flächige
Sounds auf die Hörer losgelassen. Das wirkt recht hektisch und wird von
einigen Klängen durchbrochen, die allerdings keine Stimmungsänderung
herbeiführen. „Quasar“
bietet dann spacige Sounds mit rockigem Schlagwerk, womit es sich jetzt in
eine Mischung aus elektronischer Musik und Krautrock wandelt. Das ist auch
der erste recht harmonische Track auf dem Album in den sich auch eine
Melodielinie einfügt. Eine
leichte Jazznote besitzt „Bakku-Shan Dinner“, die mit Roye Albrighton
artigen (Nektar) Gitarren verziert wird. Das kommt gut rüber. Auch ein
Saxophon kommt im Verlauf hinzu, das eine Melodielinie beisteuert, die den
jazzigen Charakter unterstützt. Darauf liegt aber zusätzlich noch eine
Wall Of Sound, was für meinen Geschmack etwas überfrachtet ist. Sowas
wie eine Major Tom-Atmosphäre („Space Oddity“) kommt dann im Stück
„ Nahpunk“
auf, was an der Akustikgitarre und dem getragenen Schlagzeugrhythmus
liegt. Ein schöner, atmosphärischer Track, in dem dann auch noch eine
weibliche Stimme einen Text spricht. Zum Ende hin wird noch ein
E-Gitarrensolo eingebaut. Surreal
und wie ein fiebriger Traum wirkt dagegen „Antineuralring“ mit seinen
elektronischen Sounds. Das hat auch einen leichten Retrotouch, der an frühe
Computer denken lässt. Das Stück entwickelt sich aber immer mehr und
versprüht einen eigenartigen, fesselnden Reiz. Sehr
melodisch zeigt sich dann „Surreal Journey“, der erste gesungene Song.
Smoothie wirken die eingestreuten Saxophoneinlagen, die dann die
Lead-Melodie übernehmen. Rockiger ist dagegen „Toenivornia“, das
zudem auch einige Soundtrackartige Elemente enthält. Auch klingen einige
Passagen nach einem Orchester. Das hat was. Besinnlich
und melodisch geht es dann in „Twin Suns“ weiter. Herrliche Harmonien
ziehen hier durch den Raum. Nach gut einem Drittel kommen dann
(flatternde) elektronische Klänge hinzu, die eine besondere Stimmung
erzeugen. „Himmlischer
Wanderer“ ist ein sanfter Rocktrack mit gesprochenem Text. Hier kommt
mir dann auch Tom „The Perc“ Redecker in den Sinn. Ein schöner Track
mit einem klasse Groove und einer Kombination aus Akustikgitarren und
elektronischen Klängen. Mit
einem leichten Tangerine Dream-Hauch ist „Liquide Gravitation“
versehen. Dem spendiert das Duo dann aber noch einen Rhythmus, der wie
eine Dampflok vorantreibt und in einen rockigen Part mit teils sägenden
Gitarren überleitet. „Merkurkanon“
beschließt dann das Album mit fetten Basslastigen Synthesizerklängen die
mit flächigen Klängen untermauert werden. Das Saxophonspiel von Steffen
Gründel bringt dann wieder einen weiteren Akzent in diesen Sound. Im
zweiten Teil kommen dann auch noch atmosphärische Gitarrenlicks hinzu. Das
neue Album von Sounds Of New Soma, „The Story Of Sam Buckett“, wandelt
zwischen Kraut-, Spacerock und elektronischer Musik. Das ist teilweise
experimentell, Soundtrack artig, aber auch recht harmonisch und melodisch
angelegt. Stephan Schelle, Februar 2025 |
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