Sky Cries Mary – Taking The Stage – Live 1997 - 2005

Sky Cries Mary – Taking The Stage – Live 1997 - 2005
Trial Records (2011)
(13 Stücke, 76:46 Minuten Spielzeit)

Nach dem 2009’er Album „Space Between The Drops“ erscheint im Frühjahr 2011 das zweite Album auf dem Trial Records-Label von der Band Sky Cries Mary. Wie man unschwer an dem Titel erkennen kann, handelt es sich dabei aber um keine neue Band. Mit „Taking The Stage“ haben sie mittlerweile das Dutzend an Alben voll gemacht. Auf dem Album befinden sich Livemitschnitte aus dem Zeitraum 1997 bis 2005. Da mir die Band bisher nicht bekannt ist, beschränke ich mich auf die Songs selber.


So ganz wird der Zeitraum allerdings nicht abgedeckt, denn die beiden ersten Aufnahmen stammen aus 1997, der Bonustrack aus 1999 und der Rest im Zeitraum von August 2004 bis Januar 2005 live mitgeschnitten worden. Das stört aber nicht weiter, denn die Musik ist sehr stimmig und die CD verströmt durch die Zuschauerreaktionen schon eine gewisse Liveatmosphäre.

Stilistisch bewegt sich die amerikanische Band Sky Cries Mary auf dem Album im Rahmen von psychedelischen und Artrock artigen Pink Floyd Passagen, atmosphärischem New Artrock, spaceartigen Ambientklängen, Hardrock und Jam-Musik.

Die Zusammensetzung der Band besteht aus Roderick & Anisa Romero (Gesang), Ben Ireland (Schlagzeug, Perkussion), Michael Cozzi (Gitarre, Programmierung) und Juano (Bass, Perkussion, Akustikgitarre, Backgroundgesang). Daneben wirken bei einigen Stücken noch William Bernhard (Gitarre, Keyboards, Programmierung), Jill Wangsgard (Keyboards, Akustikgitarre) und Todd Robbins aka DJ Fallout (Keyboards, Soundeffekte) mit.

Der Opener „Taking The Stage“ wirkt wie eine psychedelische Mischung aus Pink Floyd und The Doors. Das folgende „Rain“ wirkt spaceartig und ambient zugleich. Irgendwie erinnert mich dieser Song an die frühen floydigen Porcupine Tree, wobei der Gesang von Roderick & Anisa recht psychedelisch angelegt ist. „Walla Walla/Moving Like Water“ ist ein treibender Track in Porcupine Tree-Manier der „Signify“-Phase. Ich liebe dieses Stück jetzt schon, da es hypnotisch abgeht. Sobald der Gesang einsetzt, hat man das Gefühl einer B52-Nummer zu hören. Das ist eine recht coole Mischung.

Mit ungewöhnlichem Schlagzeugrhythmus und fetten Gitarren wartet „Cornerman“ auf. Mit tollen atmosphärischen Gitarren und einem etwas entrücktem Gesang zeigt sich „Don’t Forget The Sky“, bei dem vor allem Anisa’s Gesang im Refrain unter die Haut geht. Und so geht es in gleicher Qualität auf dem Album weiter, ohne das es auch nur eine Minute langweilig wird.

Als Bonustitel findet sich noch eine Coverversion von „California Dreamin’“ auf dem Album, das 1966 durch die Gruppe Mamas & Papas bekannt wurde. Hier allerdings in einer etwas psychedelischeren Version.

Erstaunlich ist bei diesem Werk, dass die Stücke aus den unterschiedlichen Phasen gut auf der CD zusammenpassen. „Taking The Stage – Live 1997 – 2005“ ist der perfekte Einstieg um sich mit der Musik dieser amerikanischen Band auseinanderzusetzen. Mit diesem Werk werden sie garantiert eine ganze Anzahl von neuen Fans für sich gewinnen können, denn das Album macht Appetit auf mehr. Mir gefällt das Album sehr gut.

Stephan Schelle, Mai 2011

   

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