Simon McBride – Recordings 2020-2025
ear music (2025)

(15 Stücke, 69:37 Minuten Spielzeit)

Neben Deep Purple-Keyboarder Don Airey (auf dem auch Simon McBride mitgewirkt hat) veröffentlicht auch der neue Deep Purple-Gitarrist Simon McBride im März 2025 ein Soloalbum. Es trägt den Namen „Recordings 2020-2025“ und ist am 14.03.2025 erschienen. Neun der 15 Stücke sind Coverversionen. Daneben finden sich noch eigene Stücke auf dem Album. Das Album ist eine Werkschau des Gitarristen, bei denen einige Stücke schon zuvor erschienen waren, hier aber neu zusammengestellt wurden.


In den letzten Jahren hat Simon McBride eine facettenreiche Karriere gelebt. Als fester Bestandteil von Don Aireys Band glänzte er auf zwei Studioalben sowie dem gefeierten Live-Album „Live in Hamburg“. Tourneen an der Seite von Legenden wie Joe Satriani, Jeff Beck und Joe Bonamassa brachten ihn auf die größten Bühnen der Welt. Sein unverkennbares Spiel – ein Mix aus technischer Perfektion und purer Leidenschaft – wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert.

Simons Solo-Projekte sind nicht weniger beeindruckend. Sein Debütalbum „The Fighter“, veröffentlicht bei earMUSIC (Heimat von Größen wie Alice Cooper und Al Di Meola), verbindet Blues, Hardrock und atemberaubende Gitarren-Virtuosität. Das Album wurde als Meilenstein der modernen Rockmusik gelobt, und Simon erhielt den Ruf als einer der besten Blues-Rock-Gitarristen der Welt (Guitarist-Magazin).

Zwischen Tourneen und Studioarbeit fand Simon die Zeit, in den renommierten Chameleon Studios in Hamburg mit seinem Trio außergewöhnliche Sessions aufzunehmen. Während einige dieser Aufnahmen bisher nur digital erhältlich waren, präsentiert diese Kollektion nun erstmals alle Tracks in einer physischen Veröffentlichung. Zu den Highlights gehören atemberaubende Neuinterpretationen von Duran Durans „Ordinary World“ und Mr. Misters „Uniform of Youth“.

Mit einer rockigen Version mit rauer Gitarre und markantem Basslauf von Mr. Misters „Uniform Of Youth“ beginnt das Album. Schon hier zeigt sich die Klasse des aktuellen Deep Purple-Gitarristen. Aus „Kids Wanna Rock“ von Bryan Adams macht er dann eine rockige Rock’N’Roll-Nummer.

Mellontronartig startet er dann in den Duran Duran Song „Ordinary World“, das zwar am Original angelegt ist, aber doch deutlich seine Handschrift trägt. Sehr schön auch das Gitarrensolo in der Mitte des Songs. Bluesrockig wird es dann in „Grandma’s Hands“ von Bill Withers.

Dem Cure-Song „Lovesong“ hat er den Gothictouch geraubt und so eine bluesig/balladeske Nummer daraus gemacht. Free’s „The Stealer“ spielt er schneller und druckvoller, ohne aber den Spirit des Songs zu vernachlässigen. Eingebettet in die Coversongs hat er eigene Stücke wie „Don’t Dare“ oder „Heartbreaker“ die gut in den Kontext der übrigen Songs passen. Es entsteht keinerlei Bruch in dem Album.

Das Simon McBride von Steve Lukather und Gary Moore beeinflusst ist, das hört man an der ein oder anderen Stelle heraus. Und doch hat McBride seinen eigenen Stil, den er den Coversongs weitestgehend aufdrückt.

Simon McBride zeigt auf dem Album, welch hervorragender Gitarrist und auch guter Sänger er ist. Dabei macht er sich die Fremdkompositionen zu Eigen und verleiht ihnen seine persönliche Handschrift. „Recordings 2020-2025“ ist ein klasse Album, das richtig Spaß macht.

Stephan Schelle, März 2025

   

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