Shizoey - Lineaments

Shizoey - Lineaments
World In Sound (2010)
(13 Stücke, 44:19 Minuten Spielzeit)

„Lineaments“ ist das Debüt des aus dem österreichischen Vorarlberg stammenden Trios Shizoey, das aus Bernd Wehinger (Gesang, Gitarre), Marcel Bell (Schlagzeug) und Daniel Vonbun (Gesang, Bass) besteht. Auf dem Debüt finden sich eingerahmt von einem „Intro“ und einem „Outro“ elf Alternative-Songs. Verschiedene Musikstile verbinden die drei Österreicher in ihren Songs. Da gibt es straighten Rock, Psychedelic, Grunge, Blues und jazzige Elemente. Aber auch 70’er Westcoast kommt zwischendurch auf.


Schon das Intro zeigt sich mit schönen fetten, hardrockmäßigen Gitarrenhooklines und einem treibenden Schlagzeug. Das Plus, der Abwechslungsreichtum der Band ist auch zugleich ihr Minus, denn die drei orientieren sich nicht wirklich in eine Richtung.

„Diving For Something“, der erste Song des Albums hat eine gute Melodie und einen kräftigen Refrain. Diese noch recht eingängige Nummer wird aber schon im zweiten Track „Locco“ in eine punkbehaftete Ecke gedrängt. Für meinen Geschmack allerdings nicht das Richtige, vor allem dieses wilde Geschreie ist nicht mein Ding.

Und im dritten Song „Lesson To Learn“ dreht sich der Kreisel schon wieder in eine andere Richtung. Dieses Mal haben wir es mit bluesangehauchtem Psychedelic und 70’er Jahre Flair zu tun. Es folgen das psychedelisch treibende, mit Hardrock Riffs bestückte „St. Anton“, bei dem der Gesang dreckig rübergerotzt wird. Im Titelstück vermischen sie Grunge mit unterschiedlichen Rhythmen. Mal kommt Reggae/Ska auf, dann wieder ein rockiger Rhythmus. Und das Ganze zelebrieren sie auf gerade mal 3:33 Minuten. Mit toller atmosphärischer, nach weitem Westen klingender Gitarre beginnt sehr verheißungsvoll „Black Stones“, das dann aber im Gesangsteil deutlich abfällt. Hier kommen dann wieder punkige und grungige Elemente hervor. Das zerstört aus meiner Sicht den wirklich guten Beginn völlig. Und diese Stilvielfalt wird auf den anderen Stücken weitergeführt.

„Lineaments“ ist ein Debüt, das sich nicht wirklich zwischen Fisch und Fleisch entscheiden kann. Dadurch wirken die Stücke anstrengend. Wer aber auf eine wilde Mixtur mit Zutaten aus Grunge, Postrock, Psychedelic und mehr steht, der sollte mal ein Ohr riskieren. Meinen Geschmack haben sie damit leider nicht getroffen, dazu sind zu wenige der guten Melodien ausgearbeitet.

Stephan Schelle, Juni 2010

   

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