Scherbenviertel
- Heimweg Scherbenviertel nennt sich eine Band aus Regensburg. Das Sextett bestehend aus Simon Schmidt (Gitarre, Klavier, Gesang), Tanja Bindl (Gesang), Lukas Brenner (Schlagzeug), Manuel Wagner (E-Gitarre), Andreas Mayer (Bass, Gesang) und Basti Schindler (Zither) veröffentlichen nach ihren beiden Alben „Die verdammte Realität“ (2017) und „Pfeilgrad“ (2020) mit „Heimweg“ am 11.09.2021 ihren dritten Longplayer. |
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Die
15 Stücke sind alle im bayerischen Dialekt gesungen, der mal weniger und
mal besser zu verstehen ist. Das ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber die
abgedruckten Texte im 24seitigen Booklet helfen da ungemein. Vielleicht
liegt es am Dialekt, das für meinen Geschmack der Gesang ein ums andere
Mal etwas kantig daherkommt. Musikalisch
wandeln Scherbenviertel in ihren Songs in den Bereichen Rock, Pop und
Singer/Songwriter mit bayerischem Flair. Das liegt zum einen am Gesang,
zum anderen aber auch an einigen Melodien und an der von Basti Schindler
gespielten Zither. Das
eröffnende „Ein Hoch auf die Putzfrau“ geht gut ins Ohr, allerdings
wirkt der Refrain musikalisch hier etwas konstruiert. Neben doch recht
einfach gehaltenen Texten wie in „Mir zereissts as Herz“ in dem über
die Trennung der Eltern gesungen wird, finden sich aber auch kritische
Texte wie „Fritzl“, in dem die Band über den rechtskräftig
verurteilten österreichischen Straftäter, Josef Fritzl singt, der seine
Tochter von 1984 bis 2008 in einer unterirdischen Wohnung gefangen hielt.
Oder sie thematisieren in „Alter Mo“ das einsame Leben eines alten
Mannes im Altersheim und in „Im Suff“ charakterisieren sie einen Säufer,
der Gewalt ausübt. Auch einen schwarzen Humor beweist die bayerische Band
wie in „Im Dorf“ zu hören ist. Musikalisch
sind die Songs ebenfalls auf unterschiedlichem Niveau angesiedelt. Teils
gut ins Ohr gehender Rock wie in „Wann triffts uns“ trifft auf
Singer/Songwriter-Stil in Liedern wie „Instinkt“ oder „I sauf ma oan
o“, Polkarhythmen in „Im Dorf“, ein leichter Blues mit teils schrägen
Gitarrenlicks in „Party“ und in „Mei Mama hod gsagt“ kehren sie
gar eine Prise Punkrock an die Oberfläche. „Heimweg“
von der Regensburger Band Scherbenviertel zeigt die unterschiedlichsten
Musikstile mit Texten im bayerischen teils rockigen Gewand. Stephan Schelle, September 2021 |
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