Saxon – St. George’s Day Sacrifice – Live In Manchaster

Saxon – St. George’s Day Sacrifice – Live In Manchaster
UDR / Warner (2014)
(20 Stücke, 123:43 Minuten Spielzeit)

Die britische NWOHM (New Wave of Heavy Metal) Legende Saxon spielt traditionell eine Show am 23. April, dem Saint George Day. Der Georgstag ist der Festtag zu Ehren des heiligen Georg, dem Schutzpatron Englands und Saxon folgen mit diesem Liveauftritt einer schönen Tradition. Das vorliegende Doppelalbum wurde am 23.04.2013 während ihrer Show im Ritz in Manchester mitgeschnitten, die im Rahmen der „Sacrifice“-Tour stattfand.


Auf dem Programm hatte die britische Band, das sind derzeit Biff Byford, Paul Quinn (Gesang), Doug Scarratt (Gitarre), Tim „Nibbs“ Carter (Bass) und Nigel Glockler (Schlagzeug), Songs aus ihrem großen Repertoire, das den Zeitraum 1979 bis 2013 umfasste. Die sehr bewegende Version von „Broken Heroes“ geht direkt ans Herz und ist den britischen Soldaten gewidmet.

1976 wurde die Band gegründet. Biff Byford und Paul Quinn sind noch die verbliebenen Gründungsmitglieder. Vor allem Anfang der 80’er Jahre hatte die Band einige Chartplatzierungen

20 Stücke hatte die Band am 23.04.2013 im Programm, darunter natürlich auch ihre erfolgreichen Singles „Wheels of Steel“, „747 (Strangers In The Night)“ und „Strong Arm Of The Law“. Die Band startete aber mit „Sacrifice“, dem Stück ihres aktuellen gleichnamigen Albums. Aufgenommen wurde das Konzert mit mehreren Mikros, die auch die Zuschauerreaktionen sehr schön einfangen. „Sacrifice“ beginnt zunächst mit einer recht symphonischen Overtuere auf die die Band dann, sobald sie die Bühne betritt, ein Gitarren- und Schlagzeuggewitter loslässt. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt ist das Publikum da und singt lauthals mit. Kraftvoll und dynamisch kommen die Songs rüber. Saxon sind an diesem Abend in einer äußerst guten Form.

Den einzelnen Bandmitgliedern bleibt genügend Raum während der einzelnen Stücke, um herrliche Soli einzubauen. Und Sänger Biff versteht es bestens die Zuschauer mitzunehmen und sie zum Mitsingen und Gröhlen zu animieren. Da geht so richtig die Post ab. Im Stück „Conquistador“ kommt dann Schlagzeuger Nigel Glockler zu seinem Solo, das er ausufernd und sehr druckvoll angelegt hat. Gänsehautfaktor hat „747 (Strangers In The Night)“, bei dem das Publikum streckenweise den Reffrain aus hunderten von Kehlen mitsingt. Und von „Wheels Of Steel“ bietet die Band eine ausufernde, fast elfminütige Version, bei der Biff die Stationen der Tour aufzählt. Auch hier singt das Publikum lauthals mit und antwortet auf die von Biff vorgegebenen Gesänge.

Auch wenn die Band Anfang der 80’er Jahre dem Metal neues Leben einhauchte und auf eine neue Ebene - dem NWOHM - hob, so sind doch auch - vor allem durch die melodischen Momente - Wurzeln von Rainbow, AC/DC & Co. nicht ganz von der Hand zu weisen. Freunde des melodischen Metal kommen bei Saxon naturgemäß voll auf ihre Kosten, so auch bei diesem Konzertmitschnitt.

Mit „St. George’s Day Sacrifice – Live In Manchaster“ bietet die britische NWOHM-Legende Saxon einen sehr guten Querschnitt ihres Repertoires. Durch die Zuschauerreaktionen bekommt der Mitschnitt die richtige Atmosphäre und man wähnt sich als Hörer bei geschlossenen Augen direkt im Ritz beim Konzert.

Stephan Schelle, Februar 2014

   

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