Sammary - Monochrome
Progressive Promotion Records (2022)
(11 Stücke, 43:04 Minuten Spielzeit)

Bereits im Jahr 2022 ist das Album „Monochrome“ von der aus dem Frankfurter Raum stammenden Band Sammary erschienen. Progressive Promotion Records hat dem damals gerade mal 18jährigen Multiinstrumentalisten Sammy Wahlandt ermöglicht das Debütalbum seines Musikprojektes auf den Markt zu bringen. Mit Ausnahme des Kanun, einer orientalischen griffbrettlosen Kastenzither, die von Eleanna Pitsikaki im Stück „218“ eingespielt wurde, hat Sammy Wahlandt alle Instrumente im Alleingang eingespielt.


Nur für den Gesang war Wahlandt nicht verantwortlich, das überließ er den Sängerinnen Stella Inderwiesen, Larissa Pipertzis und Marie Stenger. Das Konzeptalbum „Monochrome“, dessen CD-Version mir vorlag, ist in einem vierseitigen Digipak mit zwölfseitigem Booklet erschienen. Thematisch geht es dabei um das Menschsein und setzt sich darüber hinaus mit den Trieben der Menschheit auseinander.

Das Werk startet mit dem Stück 1:54minütigen, instrumentalen „Black And White“. Diese Ouvertüre beginnt noch recht verhalten und mystisch mit Gitarrensounds, steigert sich aber bis zu ihrem Ende und geht dann mit einem kurzen Stop nahtlos in den ersten, 4:24minütigen Song „Soft“ über. Jetzt wird es rhythmischer und druckvoller. Dann setzt nach etwas mehr als einer halben Minute die Stimme der jungen Sängerin Stella Inderwiesen ein, die sich als sehr passend und markant erweist, aber eine gewisse Zerbrechlichkeit ausstrahlt. Diese Stimme ist es, die den Songs des Albums die gewisse Würze verleihen. Musikalisch hat man hier das Gefühl als wäre eine langjährig professionelle Band und nicht ein Solomusiker am Start.

Härtere Gitarren wechseln sich im 4:45minütigen Song „218“ mit sanfteren Gitarrenlicks und einer eingängigen Pianomelodie ab, auf die dann Stella mit ihrer Stimme verzaubert. Das ist eine Mischung aus NeoProg, Artrock, Indierock, ansatzweise Metal und besitzt darüber hinaus Popfeeling. Eine wunderbare Mischung, die sofort zündet.

Das 4:54minütige „A Kiss Without A Meaning“ vermittelt atmosphärisches Popfeeling, was vor allem wieder an Stellas Gesang liegt. Sie singt auf einer sehr intimen, zerbrechlichen Melodielinie. Im weiteren Verlauf steigert sich der Song immer mehr zu einem hymnisch/poppigen Track.

Mit einer herrlichen Gitarrenfolge startet das Stück „219“, das sich in einen kraftvollen Track mit Metalriffs wandelt und sobald der Gesang einsetzt ein unwiderstehliches Feeling von Artrock/Pop verbreitet. Elektronische Klänge empfangen die Hörer dann im 4:51minütigen „Sweet Affliction“, das auch eine Spur Electropop beinhaltet. Diese Beispiele zeigen den Abwechslungsreichtum, den Sammy Wahlandt mit seinen Sängerinnen auf dem Debütalbum von Sammary bietet.

Oliver Wenzler von Progressive Promotion Records ist mit Sammary ein wahrer Schatz in die Hände gefallen. „Monochrome“ ist ein außergewöhnliches Album, das von Beginn an fesselt. Es ist dem jungen Multiinstrumentalisten Sammy Wahlandt zu wünschen, dass er auf weiteren Produktionen seine kreative Ader ausleben kann.

Stephan Schelle, Mai 2023

   

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