Sacrum - Cognition
Transgenia Records Distribution Just For Kicks Music (2007)
(9 Stücke, 49:21 Minuten Spielzeit)

Die Schreibweise des Bandnamen auf dem Cover sowie der Name Sacrum selbst lassen zunächst auf eine italienische Band deuten, doch die fünf Musiker stammen allesamt aus Argentinien. Ihre Stilrichtung ist treibender Metal mit progressivem Einschlag. Die Band besteht aus Estanislao „Talo“ Silveyra (Gesang), Martín Guerrero (Gitarren und Backgroundgesang), Agustín Sedano Acosta (Schlagzeug), Mariano Herraiz (Keyboards) und Diego Cipolla (Bass). Mit „Cognition“ legt die Band, deren Gründung bereits auf das Jahr 2003 zurückreicht, in dieser Besetzung aber erst seit 2006 spielt, ihr Debütalbum vor.

Heftige Gitarrenfronten und kraftvolle Drums, die eine Menge Druck erzeugen sowie die einschneidend klare Stimme von Sänger Talo sind die Markenzeichen dieser Band. Das wird beim ersten Song „Translation“ schon deutlich. Auch bei „The Dream Prisoner“ eröffnen sie recht hart mit einem stakkatoartigen Schlagzeugrhythmus, der alles wegzufegen droht. Darauf Rhythmusgitarren wie von Rammstein, allerdings klingen die Argentinier nicht so brachial. Bei diesem zweiten Song variieren die fünf geschickt mit den Tempi und Talos Stimme sorgt dafür, dass der Track nicht zu hart klingt, sondern sich mit seiner Melodie ins Ohr schmeichelt. Und der sanfte Zwischenpart nach gut 2 ½ Minuten ist einfach nur schön und bietet eine kurze Verschnaufpause. Danach darf auch mal wieder gefrickelt werden, das hält sich für meinen Geschmack aber deutlich in Grenzen und ist nicht übertrieben.

Dass sie neben den härteren Tönen auch die leiseren Klänge drauf haben, beweisen sie an mehreren Stellen des Albums, so auch in „Stay“, wenn das Piano seinen Einsatz hat. Sicherlich bewegen sich die Argentinier auf dem Terrain von Dream Theater & Co. doch gefällt mir „Cognition“ durch seine gelungene Mischung aus harten und sanften Passagen gut. Aber vor allem die glasklare Gesangsstimme von Talo Silveyra, wie sie sich auf den Gitarrenwänden und dem treibenden Schlagzeugsalven bewegt, ist mehr als hörenswert. Allerdings zeigt Talo im Titelstück, dass er auch ganz anders kann, denn hier wird streckenweise doomartiges Geschrei geboten.

Mit „Cognition“ ist der argentinischen Band Sacrum ein tolles Debüt im Bereich Progmetal gelungen. Härtegrad, Melodien und perfektes Zusammenspiel sowie die Produktion kann als äußerst gelungen bezeichnet werden. Auch das Booklet der CD, die im Digipack daher kommt, ist sehr ansprechend gestaltet. Wer auf melodischen und gut gemachten Progmetal steht, der sollte sich auf jeden Fall mal die Demos auf der Seite www.myspace.com/sacrvm anhören.

Stephan Schelle, April 2008