Violet District - Terminal Breath
Tempus Fugit (2000)

Zwischen 1992 und 1997 bestand im Münchner Raum eine Band namens Violet District. Während dieser Zeit veröffentlichte die Gruppe zwei Alben (eine Studio- und eine Liveplatte). Im Jahr 2000 wurden diese beiden Platten als DoppelCD unter dem Titel "Terminal Breath" bei Tempus Fugit in einer remasterten Version herausgebracht.

Violet District kann als Vorgängerband von RPWL bezeichnet werden. Stilistisch lagen beide nicht weit auseinander und bei Violet District tauchen auch schon die Namen Karlheinz Wallner und Chris Postl als Musiker sowie Stephan Ebner (Gastmusiker) und Yogi Lang (Produzent und Gastmusiker) auf, die alle eine wichtige Rolle bei RPWL spielen.


CD 1 beinhaltet das 92‘er Studioalbum. Auf dieser CD befinden sich zehn Eigenkompositionen, deren Länge zwischen 0:53 und 12:05 Minuten liegen. Insgesamt bringt es die StudioCD auf eine Spielzeit von 54:26 Minuten.

Die CD bietet einen Stilmix aus Marillion, Pink Floyd, Rush, Genesis und Heavy Metal-Elementen (wahrscheinlich hab ich aber noch was vergessen). Die sehr gut strukturierten ProgRock Songs bieten zum Teil verschachtelte, intelligent gemachte Melodien mit sehr schönen Gitarrensoli. Kalle Wallner zeigt hier schon an der Gitarre, was er drauf hat. Er lässt mir mit seiner Gitarre das ein oder andere Mal wohlige Schauer über den Rücken laufen wie beispielsweise beim Instrumentalstück "Together We Fall" oder bei dem Titel "Necessary Goodbyes".

Den einzelnen Stücken sind teilweise - ähnlich wie es auch Pink Floyd praktizierten - Geräuschsamples hinzugefügt worden. Die einzelnen Stücke gehen - mit Ausnahme der Titel 5 und 6 - ineinander über, was dazu führt, dass die CD wie aus einem Guss klingt. Die Übergänge sind perfekt gewählt und die Zusammensetzung der Stücke passt hervorragend.

"Terminal Breath" ist eine tolle ProgRock-CD, die bereits 1992 in Fankreisen sehr gut ankam (was ich heute gut nachvollziehen kann).

CD 2 stellt eine Liveaufnahme dar, die am 16.01.1996 im Münchner Feierwerk aufgenommen wurde. Diese CD enthält neben fünf Stücken, die auch auf dem Studioalbum zu finden sind zwei bisher unveröffentlichte Stücke. Die beiden neuen Stück bringen es zusammen auf eine Laufzeit von 23 Minuten. Insgesamt bietet diese CD Livemusik von 54:36 Minuten Länge.

Die Aufnahme scheint mit einem Außenmikrophon aufgenommen worden zu sein, was sich durch den etwas hallig klingenden Sound bemerkbar macht. Ansonsten ist sie aber hervorragend. Gerade die durch das Mikro eingefangenen Zuschauerreaktionen und kurzen Statements kommt Liveatmosphäre auf.

Violet District legt eine erstaunliche Livequalität an den Tag, was durch die musikalisch perfekt gespielten Songs ersichtlich ist. Respekt.

Das mit 12:53 Minuten längste Stück dieser zweiten CD "Principles Of Alternation" stellt für meinen Geschmack noch einmal einen Höhepunkt der LiveCD dar. Violet District schaffen hier einen Sound, der nah an die "Lamb Lies Down ..."-Ära von Genesis herankommt.

Diese DoppelCD kann ich ebenfalls nur wärmstens all denen empfehlen, die auf gepflegte ProgRock-Musik stehen.

Stephan Schelle, Juli 2002

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