Roger Waters
– The Wall Über 200 Shows spielte Roger Waters mit seiner Band in den Jahren 2010 bis 2013 weltweit, bei denen er das Pink Floyd-Meisterwerk „The Wall“ inszenierte. Damit wurde das „The Wall“ erstmals seit 1990 wieder komplett live aufgeführt. Lange haben die Fans auf eine Veröffentlichung dieser grandiosen Shows warten müssen. Im November kommen nun sowohl der Konzertfilm wie auch ein Audiomitschnitt mit Aufnahmen, die bei verschiedenen Konzerten entstanden sind, heraus. |
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Wer
nun glaubt dieses Album nicht zu benötigen, da er bereits das Studioalbum
oder den Livemitschnitt „Is There Anybody Out There? The Wall Live
1980/81“ besitzt, dem sei gesagt, dass Roger Waters auf seiner Tour die
Stücke in leicht veränderten Versionen gespielt hat. Es wird hier
besonders deutlich, wie stark das Werk von ihm geprägt ist. Dieser
Mitschnitt ist für Fans von Pink Floyd und Roger Waters unverzichtbar und
stellt darüber hinaus eine schöne Erinnerung an die Konzerte dar. Roger
Waters (Gesang, Gitarre und Bass) trat bei den hier vorliegenden Aufnahmen
mit seiner Band, bestehend aus Dave Kilminster (Gitarren), Snowy White
(Gitarren), G.E. Smith (Gitarren), Jon Carin (Keyboards), Harry Waters
(Hammond & Piano), Graham Broad (Schlagzeug), Robbie Wyckoff (Gesang)
sowie den Backgroundsängern Jon Joyce, Pat Lennon, Mark Lennon und Kipp
Lennon, auf. Zwar
waren die Auftritte von der Bildgewalt des Bühnenaufbaus und der
Videoprojektionen bestimmt, doch wird erst in der Audiofassung deutlich,
welch kraftvolle Auftritte Roger & Band während ihrer Tour hinlegten.
Der Sound der CD ist grandios und drückt den Hörer vor den Boxen quasi
in den Sessel. Die Liveatmosphäre wurde dabei ebenfalls hervorragend
eingefangen, denn man hat das Gefühl das Konzert erneut zu erleben. Die
Effekte wie das abstürzende Flugzeug im Opener „In The Flesh?“ oder
die einstürzende Mauer am Ende des Konzertes wirken sehr plastisch. Damit
kommen die Bilder des Konzertes unweigerlich wieder hoch. Aber auch wenn
man nicht die Möglichkeit hatte, die Konzerte zu besuchen, verbreitet das
Werk seine ganze Strahlkraft. Die Protagonisten versuchen dabei gar nicht
erst den Stil der anderen Pink Floyd-Musiker wie beispielsweise David
Gilmours Gitarrenspiel nachzuahmen, sondern drücken dies durch ihre
eigene Spielweise aus. Das funktioniert aus meiner Sicht sehr gut und die
Stücke verströmen eine neue Energie/Atmosphäre. Die
DoppelCD erscheint in einem sechsseitigen Digipack mit 20seitigem Booklet,
in dem zahlreiche Fotos der Auftritte abgedruckt sind. „The
Wall“, das als Original Soundtrack zum gleichnamigen Konzertfilm von
Roger Waters erscheint, ist ein tolles Album, das auch ohne die gewaltigen
Bilder der Shows funktioniert. Man muss die Musik, die Klassiker wie
„Another Brick In The Wall (Part 2)”, „Run Like Hell” oder
„Comfortably Numb” enthält, einfach auf sich wirken lassen. Diese Veröffentlichung
gehört für mich in jede gute Rocksammlung. Es macht darüber hinaus
Appetit auf den Konzertfilm. Stephan Schelle, Oktober 2015 |
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