Raughi Ebert – Two – The Electric
Vibration Im Jahr 2005 brachte der Gitarrist Raughi Ebert sein akustisches Album unter dem Titel „One“ heraus, dem folgte im Jahr 2009 die elektrische Variante „Two“. Auf dem Zweitwerk des Gitarrenvirtuosen, der auch Teil des Duos Tierra Negra ist, gibt die elektrische Gitarre klar den Ton auf den 14 Stücken, die zwischen 2:02 und 4:28 Minuten lang sind, an. |
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Musikalisch
bietet der Vollblutmusiker einen bunten Strauß, der sich zwischen
Flamenco, Blues, Jazz und Rock bewegt. Dabei verzichtet Raughi gänzlich
auf die Stimme und lässt seine Gitarre sprechen. Der Opener „Shark
Race“ ist ein rhythmisches Instrumental, bei dem er seine musikalische
Vielfalt schon mal aufzeigt. Rock vermengt er hier bereits mit weiteren
Elementen und schafft es durch eingängige Melodien und einen knackigen
Rhythmus sofort gefangen zu nehmen. Bluesrock
mit einer Spur Hardrock zeigt sich in „The Phrygian Devil“, bei dem
Raughi neben der Rhythmusgitarre seine Leadgitarre herrlich singen lässt.
Ein klasse Stück, das von herrlichen Soli durchzogen ist. Mit
„Seaside“ ändert Raughi dann die Stimmung, denn Piano und eine
wunderbare atmosphärisch gespielte Gitarre lassen den Hörer schweben.
Das ist traumhaft und sorgt für Gänsehaut. Facettenreich
zeigt sich „Scream!“, bei dem Raughi seine Sechsseitige zum jaulen
bringt. Das klingt unglaublich faszinierend. Mediterranes Flair und eine
Stimmung, die aus einer Mischung von Santana und Toto besteht, bietet dann
der Titel „White Sand“. Jazzig und sogar etwas experimentell wirkt
dagegen „Nighttune“. Hier werden mit der Gitarre ambiente
Klangformationen gebildet, die aber sehr harmonisch aufgebaut sind. Wie
aus einer amerikanischen Bar entnommen, wirkt „Joe’s Bar“, eine
wunderbare Midtemponummer. Der Rock hat dann wieder in „Me In The
City“ das Sagen. Auch wenn das Stück keinen Gesang braucht, so könnte
ich mir vorstellen, dass dieses Stück mit Gesang eine sehr radiotaugliche
Nummer wäre. Ein mitreißender Track. Nach dem sanften und verträumten
„Say Yes“ bietet „Africa“ wieder einen recht mediterranen Sound,
bei dem sich die elektrische und die akustische Gitarre die Hand geben.
„1969“ klingt dagegen ansatzweise wie eine Hendrix-Nummer, ohne aber
die Dynamik der Gitarrenlegende zu besitzen. Mit
seinem zweiten Soloalbum „Two“ zeigt der Gitarrenvirtuose Raughi
Ebert, dass er nicht nur die Akustische beherrscht und sich im Bereich des
Flamenco bestens auskennt, sondern auch in der Lage ist, atmosphärische
Stücke auf der elektrischen Gitarre zu erschaffen. Ein tolles Album, das
durch seinen Abwechslungsreichtum und die herrlichen Melodien besticht. Stephan Schelle, Juni 2014 |
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