Randy Hansen - Funtown
Jazzhaus Records / In-Akustik (2015)

(15 Stücke, 76:11 Minuten Spielzeit)

Der US-amerikanische Sänger und Gitarrist Randy Hansen gilt als einer der renommiertesten Jimi Hendrix-Tribute-Interpreten. Aber auch Soloveröffentlichungen hat er bereits eingespielt. Allerdings liegt das letzte Solowerk schon satte elf Jahre zurück. Am 19.09.2015 erscheint nun unter dem Titel „Funtown“ sein viertes Soloalbum.


„Es war nichts anderes als Faulheit, dass ich mir für mein viertes Solo-Album über ein Jahrzehnt Zeit gelassen habe“, offenbart der US-Amerikaner. „Ich habe jedoch sämtliche Stücke komponiert, alle bis auf „The Pain“ (dort ist mein Sohn Desmond der Schlagzeuger) im eigenen Heimstudio selber eingespielt und die CD zudem produziert. Der Titel „Funtown“ steht für einen fiktiven Vergnügungspark, in dem jeder Besucher alles machen kann. Insofern sind meine politisch motivierten Liebeslieder nichts anderes als Wirklichkeit gewordene Fantasien.“

Stilistisch bleibt sich der Rechtshänder, der wie Hendrix aus Seattle stammt, treu: „Dieser Tonträger unterscheidet sich nicht von seinen Vorläufern“, sondern setzt deren Weg fort, „denn ich kann nur so schreiben, wie es für mich typisch ist.“ Möchte er sich mit seinem vierten Solowerk als eigenständiger Künstler Luft schaffen, um nicht nur als Hendrix-Interpret wahrgenommen zu werden? „Nein, denn ich werde immer Jimis Musik spielen. Aber ich bin nicht mehr ein Tribute-Act, als es ein Orchester ist, das die großen Werke der Klassik aufführt.“

Auch wenn das Album sehr abwechslungsreich ist, so finden sich doch auch Sounds, wie in den Song „Funtown“, „Izaiah“ und „Personal Disneyland“, die an Jimi Hendrix erinnern.

Die CD startet mit dem Titelstück, das nach einem recht merkwürdigen Intro mit straightem Rock aufwartet, bei dem die Gitarrenarbeit schon eine Spur an Hendrix beinhlatet. In das letzte Drittel hat Hansen dann noch ein abwechslungsreiches Gitarrensolo eingestreut, das einen leichten Bluesrocktouch aufweist.

Schon im nächsten Song „Save America“ zeigt sich aber ein anderes Bild denn nun klingt Hansen musikalisch mehr nach Bands á la Van Halen. Hardrock präsentiert uns der Amerikaner dann nach dem Instrumental „Odd Ball“ in „Mind Controler“ und wechselt dann in einen smarten Bluesrock im Song „Paramount“. Sehr schön ist das Stück „Two Wonderful Dragonflies“, das durch einen atmosphärischen und wunderbaren Gesang besticht. „Leave The Last Door Open“ wirkt wie eine Mischung aus Beatelementen und frühem Steve Miller Band-Flair. Countryrock im Zeitlupentempo wird dann in „Underwater Lazarium“ geboten.

Randy Hansen hat mit seinem vierten Album „Funtown“ ein Sammelsurium unterschiedlichster Stile vereint. Das klappt erstaunlich gut und macht aus dem Album ein sehr Abwechslungsreiches Werk. Sowohl Retro, wie auch moderne Klänge treffen hier aufeinander. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, September 2015

   

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