Rainhard Fendrich – Besser wird’s nicht live

Rainhard Fendrich – Besser wird’s nicht live
Sony Music / Ariola (2013)
(CD 16 Stücke, 60:53 Minuten Spielzeit)
25 Stücke, 89 Minuten Spielzeit)

Wenn man an Musik mit Wiener Schmäh’ denkt, dann kommt einem unweigerlich der Name Rainhard Fendrich in den Sinn. Auch mit der Fernsehsendung „Herzblatt“ werden ihn viele in diesem Land in Verbindung bringen. Anfang der 80’er Jahre begann seine Karriere mit Songs wie „Strada Del Sole“, „Es lebe der Sport“, „Schickeria“, „Macho Macho“ oder „Haben Sie Wien schon bei Nacht geseh’n“. Im Mai 2013 hat Fendrich sein neuestes Studioalbum unter dem Titel „Besser wird’s nicht“ veröffentlicht.


Am 30. April 2013 stellte Fendrich dann in der Scalaria am Wolfgang See sein neuestes Werk live vor und ließ dabei mehrere Kameras mitlaufen. Dieser Livemitschnitt erscheint am 01.11.2013 als DVD unter dem Titel „Besser geht’s nicht LIVE“. Die Live-DVD wird auch in Kombination mit dem Studioalbum zusammen erscheinen, die mir als Rezensionsexemplar vorlag.

Die CD

Die CD enthält das komplette Album „Besser wird’s nicht“. Auf ihm hat Fendrich melodischen, sanften Pop-Rock (der aber zum Glück nicht in Schlagerwelten abdriftet, sondern daran vorbeischrammt) in den er verschiedene stilistische Elemente mit einbaut wie zum Beispiel Country/Westcoast-Sound im Eröffnungsstück „Nie nach Boston“. Sehr gut gefällt mir in diesem Opener das kurze Gitarrensolo, das auch Erinnerungen an Dire Straits erweckt. Dem folgt dann mit „Nimmer lang“ ein Song im Singer/Songwriter-Stil. Eine sehr nachdenkliche, einfühlsame Ballade.

Ein Tango artiges Flair mit Bossa Nova-Rhythmus und der von Fendrich typische Gesang lässt beim Stück „Club der Milliardäre“ Erinnerungen an seine Songs aus den 80’ern aufkommen. Das ist typisch Fendrich. Und auch das folgende „Schön Schoppen“ zeugt von Fendrich’s humorvoller Erzählweise und einer Melodie die ebenfalls an die guten alten Zeiten erinnert.

Von Cello, Streichern und Piano wird Rainhard Fendrich dann bei der nachdenklichen Ballade „Die Freiheit“ begleitet, während „Wenn Männer verletzt sind“ Rock-Pop der eingängigen Form bietet. Und in diesem Mix geht es dann auf dem Album weiter. Wer die Musik von Rainhard Fendrich mag, der bekommt ein Album mit seinen typischen eingängigen Songs. Klanglich ist die CD jedenfalls - wie auch schon seine Alben aus den 90’ern - sehr gut produziert.

Die DVD

Am 30.04.2013 spielte er zwölf der insgesamt 16 Stücke des Albums live in der Scalaria am Wolfgang See. Fendrich präsentierte sie in umarrangierten Fassungen, denn er hatte zusätzlich zu seinen Musikern noch eine Bläsersektion auf der Bühne, die den Songs einen etwas anderen Anstrich verliehen.

Mit mehreren Kameras wurde das Konzert sehr ansprechend eingefangen. Neben Fendrich (Gesang, Akustikgitarre) stehen Robby Musenbichler (Gitarren, Gesang), Dieter Kolbeck (Keyboards, Piano), Willi Langer (Bass), Oliver Gattringer (Schlagzeug), Martin Fuss (Saxophon), Josef Burchartz (Trompete), Christian Radovan (Posaune) und Luis Ribeiro (Percussion) auf der Bühne. Vor allem die Bläser verleihen den Songs ein Big Band- und gar Swing-Feeling, was eine etwas andere Atmosphäre entwickelt, als es die Stücke auf dem Studioalbum ausstrahlen.

Die zwölf Songs vom neuen Album wurden ergänzt um 13 weitere ältere Stücke, von denen „Tango Korrupti“, „Löwin und Lamm“, „I Am From Austria“ und „Weus’d a Herz hast wie a Bergwerk“ die bekanntesten sind. Bild- (16:9-Format) und Tonqualität (Dolby Digital 5.1) sind gut.

In der Kombination aus Live-DVD und Studioalbum bietet „Besser wird’s nicht LIVE“ eine gelungene Veröffentlichung mit neuen Songs des Österreichischen Musikers. Für Freunde der Österreichischen Rock-Pop-Musik ist diese CD/DVD - auch wenn das Booklet mit gerade mal vier Seiten etwas mager ausgefallen ist - eine gute Wahl.

Stephan Schelle, Oktober 2013

   

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