Pymlico -
Supermassive Das es sich bei „Supermassive“ um das mittlerweile siebte Album der norwegischen Instrumentalband Pymlico handelt, ist bereits auf dem Cover ersichtlich, das eine VII im unteren Teil trägt. Es erscheint am 20.05.2022. Die Band erkundet weiterhin die Landschaft zwischen Progressive Rock und Fusion. Sie haben eindeutig ihren Stil gefunden und präsentieren ein Album voller eingängiger Hooks, mitsingbaren Melodien, starken Grooves und rasanten Gitarrensoli. |
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Das
Album, das insgesamt acht Stücke mit Laufzeiten von 4:43 bis 6:18 Minuten
Spielzeit enthält, wurde in der Besetzung Øyvind Brøter Keyboards),
Stephan Hvinden (Gitarren), Andreas Sjo Engen (Gitarren), Are Nerland
(Bass), Robin Havem Løvøy (Saxophon), Arild Brøter (Schlagzeug,
Keyboards) und Oda Rydning (Percussion) eingespielt. Obwohl
die meisten Stücke von den Brüdern Arild Brøter und Øvind Brøter
geschrieben wurden, haben das langjährige Mitglied, Gitarrist Stephan
Hvinden und die neuen Mitglieder Robin Løvøy (Saxophon) und Are Nerland
(Bass) am Schreibprozess mitgewirkt, so dass es sich um ein Bandprojekt
handelt, bei dem die Gruppe im Mittelpunkt steht. Auch
Roine Stolt war an dem Album beteiligt. Aus den mir vorliegenden
Informationen ist aber nicht ersichtlich, an welchen Stücken er beteiligt
war. Über die Zusammenarbeit mit Roine Stolt sagt Bandleader Arild Brøter:
„Roine Stolt auf unserem neuen Album zu haben, ist ein wahr gewordener
Traum. Kein anderer Musiker hat mich mehr inspiriert, als ich anfing,
Musik zu schreiben. Alles, was ich wollte, war, dass meine Songs so
klingen wie seine. Auch wenn sich unsere Musik seither sehr verändert
hat, waren Roine und The Flower Kings immer eine echte Inspiration für
die Band. Ich bin sowohl stolz als auch sehr dankbar, einen meiner
absoluten Lieblingsgitarristen auf unserem neuen Album zu haben!“ Das
Album startet mit dem 6:04minütigen Opener „Breaking Protocol“. Hier
verbindet die Band gleich mal eine sehr eingängige Melodie zwischen Pop,
Rock und Jazz mit einem druckvollen Groove. Der Track besticht neben den
herrlichen Gitarrenparts vor allem durch das Saxophon. Der Mittelteil
besteht dann aus reinem Rhythmus. Das ist bester Jazz-/Pop-Rock. Das Ding
geht richtig ab und macht süchtig. Für mich eine perfekte
Singleauskopplung. Darauf
folgt dann das 5:55minütige „Confusion“. Auch dieses Stück besitzt
einen unwiderstehlichen Groove. Mal ist es die Gitarre, die den
melodischen Part übernimmt, dann kommt wieder das Saxophon in den
Vordergrund. Elektronische Klänge mit verfremdeter Stimme sorgen im
Mittelteil für eine spacige Stimmung. Hier passt einfach alles. „Clockwork“
bringt es dann auf 5:14 Minuten Spielzeit. In diesem Stück werden nun
AOR-Elemente mit Pop und Jazz vermischt. Sehr gut gefallen hier auch die
Bassläufe. Das 5:18minütige „Are We There Yet“ beginnt elektronisch
und jazzy. Der Track ist mehr atmosphärisch und mit dezenten,
akzentuierten Percussion angelegt. Nur die Gitarrenlicks sorgen für einen
etwas druckvollen Sound. Das
6:18minütige „Time Out“ erinnert mit seinem voluminösen, weichen
Sound an Produktionen von Pat Metheny und geht im Mittelteil recht funky
zur Sache. Mit ebenfalls sehr funky angelegten Gitarrenparts geht es dann
im 4:43minütigen „Little Nellie“ weiter. Der
vorletzte, 4:46minütige Track trägt den ungewöhnlichen Namen
„Doppelmayr“. Hier herrscht wieder melodischer Jazz vor. Im Mittelteil
kommen dann ethnische Percussionrhythmen und ein treibender Beat aus
Gitarren, Keyboards und Drums auf. Den Abschluss des Albums bildet dann
das wunderbare, 6:06minütige „WTG“. In diesem Rausschmeißer werden
atmosphärische Sounds und eingängige Melodien (vor allem wieder von
Saxophon und Gitarre) geboten, die im weiteren Verlauf um einen popigen
Rhythmus ergänzt werden. Die
norwegische Instrumentalband Pymlico veröffentlicht mit ihrem siebten
Studioalbum „Supermassive“ ein erstklassiges Werk, das von der ersten
Sekunde an gefangen nimmt. Hochgradig melodiös wandelt die Band zwischen
den unterschiedlichen musikalischen Welten und vermischt diese zu einem
grandiosen Ergebnis. Stephan Schelle, Mai 2022 |
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