Pymlico – On This Day
Apollon Records Prog (2020)

(8 Stück, 44:53 Minuten Spielzeit)

Die norwegische Band Pymlico veröffentlicht am 02.10.2020 ihr mittlerweile sechstes Studioalbum, darauf weist auch die im unteren Cover abgedruckte römische Zahl IV hin. Zwei Jahre hat es gedauert bis Bandkopf Arild Brøter (Schlagzeug, Keyboards) und Band den Nachfolger des 2018’er Albums „Nightscape“ im Kasten hatten.


Neben Arild Brøter gehören zur Band: Øyvind Brøter (Keyboards), Stephan Hvinden (Gitarre), Andreas Sjo Engen (Gitarren), Robin Havem Løvøy (Saxophon) und Oda Rydning (Percussion). Dieses Sextett hat acht Stücke mit Laufzeiten zwischen 4:36 und 6:59 Minuten Spielzeit eingespielt.

Die neuen Stücke auf dem Album bieten eine Fusion aus verschiedenen Musikstilen und atmen eine Menge Jazzrock verbunden mit Elementen aus Progressiverock und gar Pop. Das ist wieder der perfekte Soundtrack für’s Kopfkino. Dabei haben sie den Tracks auch tolle Rhythmen spendiert, die sie und den Hörer ordentlich grooven lassen. Alle Stücke sind dabei hochgradig melodiös angelegt, bieten den Musikern aber auch genügend Raum für Soli und gehen sofort ins Ohr. Auch die Bläsersätze sorgen für ein relaxtes, leicht jazziges Feeling. Daneben würzen eingestreute Prisen funkiger und souliger Klänge dieses sehr wohlschmeckende Werk.

Mit dem herrlichen „Heliotrope“ starten Pymlico ins Album. Ein sehr eingängiger Track mit toller Melodie und jazzigem Feeling, das vor allem auch durch das Saxophonspiel von Robin Havem Løvøy erzeugt wird. Markant stechen auch Rhythmus- und Leadgitarre hervor. Zur Mitte kommt dann gar eine Hardrockige Gitarrenpassage auf.

Atmosphärische Keyboards eröffnen dann „Time-Turner“, das ebenfalls eine wunderbare Melodie (hier als Leadinstrument das Saxophon) vorweisen kann. Das klingt nach melodiösem Prog. Hier zeigt sich, dass die Gebrüder Brøter ein Händchen für eingängige, herrliche Melodien haben. In „Survival Guide“ sind zunächst ethnische Effekte zu hören, dann setzen Piano und Keyboardflächen ein. Sobald Rhythmus und Saxophon ins Spiel kommen entwickelt sich wieder ein unwiderstehlicher Track, dieses Mal mit mehr Jazzeinflüssen und leicht funkigen Elementen, die dem Track auch ein Popfeeling bescheren.

Danach folgt mit „Real People“ ein sehr ruhiger, atmosphärischer und verträumter Track. Ein Stück zum Träumen. „Partners In Crime“ bietet neben jazzrockigen Passagen einige funkige und soulige Elemente. Auch einige druckvollere Gitarrenlicks finden sich in diesem Stück, die daraus einen perfekten Fusion-Track machen.

Recht elektrisch zeigt sich – zumindest am Anfang – „Jump Start“ um dann wieder in einen herrlichen Jazzgroove überzugehen. „Sideman Inc.“ glänzt mit akzentuiertem Schlagwerk und bietet neben Jazzrock proggige Passagen. Den Abschluss bildet dann „Solex Agitator“ mit einer mitreißenden Melodie.

„On This Day“ der norwegischen Instrumentalband Pymlico ist wieder ein sehr stimmungsvolles Album geworden, das eingängigen Jazz mit Art- und Progrock verbindet und dabei so luftig und leicht aus den Boxen fließt. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, September 2020

   

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