Pulse –
Adjusting The Space 2014 von Nemesis, dem Mastermind der österreichischen Black Metal Band Astaroth gegründet, legten PULSE zügig ihren Grundstein für die Kreuzung aus Cyberpunk und Metal. Mit ihrem 2015 über CCP Records erschienenen Debütalbum „Extinction Level Event“, hinterließen sie einen bleibenden Eindruck in der Gothic, Electro und Metal Szene. Neben Sänger und Gitarrist Nemesis sind Bassist Vidar, Schlagzeuger Pulsar und Gitarrist Dom Mitglieder des PULSE Squads, um der Menschheit den Sound ihres Heimatplaneten näherzubringen. |
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Los
geht es aber erst einmal mit dem instrumentalen „X 31’ 26’43 NY
109’ 430“W“, das eine Anspielung auf den Roswell-Zwischenfall 1947
ist. Das klingt zunächst wie eine Geräuschkulisse eines Kriegsfilmes
bzw. eines Kriegsberichtes. Da fliegen einem die Kugeln nur so um die
Ohren. Nach gut einer Minute kommen dann treibende Elektronikklänge und
ein stampfender Schlagzeugrhythmus hinzu. Das klingt zunächst nach
Industrial. Es
folgt die zweite Singleauskopplung „We Won’t Come In Peace“, mit der
sie eine markante Warnung aus dem Outer Space der Spezies Mensch
aussprechen. Sie warnen eindringlich davor, dass wir unseren eigenen
Planeten mit mehr Respekt behandeln müssen, da ansonsten die Aliens in
nicht friedlicher Absicht landen werden. Nemesis kratzig diabolische
Stimme sorgt neben treibenden, tanzbaren Beats und harten Riffs für eine
unheimliche Stimmung. Der Song geht richtig gut ab und begeistert schnell.
Das
doppeldeutige „New Elastic Freak“, gleichzeitig auch die dritte
Single, handelt von der schizophrenen Szenerie eines mit einer
Sexgummipuppe spielenden Psychopathen bzw. der Untersuchung eines
Alien-Leichnams. Mit dem melodischen Titeltrack stellen sich die vier kosmischen Musiker offiziell den Erdbewohnern vor
und erlauben diesen eine neue Generation des Lebens willkommen zu heißen.
Die Melodielinie weist auch einige Electropop-Elemente auf und versetzt
sie mit pumpenden Beats und Industrial. Das
6:30minütige „Encounter“ stellt dann einen gewissen Ruhepol in dem
treibenden, heftigen Sound von Pulse dar. Schwebende Klanggemälde
beruhigen in diesem Stück die Seele. Nach etwas mehr als zwei Minuten
entfaltet sich gar eine wunderbar sanfte Melodie. Seit
13.000 Jahren umkreist der so genannte „Black Knight“ Satellit unsere
Erde. Doch was ist sein Auftrag? Überwachung? Oder ist seine Aufgabe doch
mit unserem Schicksal verbunden? Auch das 6:44minütige „The Passage
Entry“ zeigt sich mit schwebenden Klanglandschaften, die hier aber etwas
technisch wirken und im weiteren Verlauf gar orchestrale Ausmaße
annehmen, was diesem Stück einen Soundtrack mäßigen Charakter verleiht.
Am
Ende des Albums bieten Pulse noch eine Coverversion von Peter
Schilling’s „Major Tom“, das bereits zahlreich gecovert wurde (unter
anderem auch von Captain Kirk-Darsteller William Shatner). Sirenen einer
Raumstation starten in diesen Track, der von Pulse in einer
Hochgeschwindigkeitsversion dargeboten wird. Der düstere, doomartige
Gesang von Nemesis wirkt dabei äußerst dämonisch. Zum
Finale hat sich der preisgekrönte venezolanische DJ und Remixer Zardonic
(Bullet For My Valentine, Corroded, Liv Sin) mit „AlienAngel“
(Zardonic Remix) einen Klassiker der Band vorgenommen und diesen gekonnt
und brutal in seinen Style transformiert. Das ist allerdings recht
heftiger Stoff und wirkt wie eine dreiminütige
Kanonen-/Maschinengewehrsalve auf die Ohren. Aus
dem Industrial Cyber Metal kommend und diesem Genre frischen Wind
verleihend, veröffentlichen PULSE mit „Adjusting The Space“ am
06.11.2020 ein Album, das nicht nur Fans der Industrial Szene überzeugen
wird. Heftige Beats werden auf dem Album mit herrlichen elektronischen
Sounds kombiniert, die dann mit der doomartigen Stimme von Nemesis eine
ganz eigene Stilistik bekommt. Allerdings sind die Stücke alle sehr eingängig.
Stephan Schelle, September 2020 |
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